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Die Gefahr lauert am Ende... Rolltreppen mit Hund

von: Mathias D. Beyer

Ratgeber Gefahrenprävention –

Es wird sehr gefährlich, wenn unsere etwas kleineren Artenvertreter von ihren Besitzern auf der Rolltreppe an die Umwelt gewöhnt werden sollen. Aufstieg und Auffahrt spielen eine untergeordnete Rolle, die eigentliche Gefahr der Rolltreppensozialisierung lauert am Ende.

Oft sieht man sie: in Handtaschen getragene Chihuahuas, auf den Arm genommene Yorkshire Terrier oder in die Achsel geklemmte Pinscher – das ist ein eher irritierendes Bild für die meisten Menschen, wenn sie das sehen, denn es handelt es sich doch um einen Hund, der meist gesund und mit vier Gliedmaßen ausgestattet ist, um seinen eigenen Körper vorwärts, rückwärts, zur Seite oder nach oben, bzw. unten zu bewegen! Manch´ ein Halter meint es aber auch damit nur gut, denn er will seinen Schützling vor der bösen Umwelt bewahren, zum Beispiel vor der Rolltreppe, wo er sich einklemmen könnte...

Denn es wird vor allem dann sehr gefährlich, wenn unsere etwas kleineren Artenvertreter von ihren Besitzern auf der Rolltreppe an die Umwelt gewöhnt werden sollen. Aufstieg und Auffahrt spielen da eine untergeordnete Rolle, denn die eigentliche Gefahr der Rolltreppensozialisierung lauert am Ende – genau da wo sie im Boden verschwindet. Oft kommt es zu teils schweren Verletzungen. Glimpflich geht es dann aus, wenn nur ein kleines Stück der Ballen abrasiert wird oder der Vierbeiner ein wenig Fell lässt. Mittelschwere Verletzungen sind dann der Fall, wenn ganze Hautareale abgeledert werden oder Krallen gezogen werden. Die schlimmsten Verletzungen entstehen aber dann, wenn die Tiere mit ihren Zehen zwischen Rolltreppe und Ausstieg gelangen. Dann geht es oft schlimmer aus, als es zunächst den Anschein hat. Was zunächst als vermeintlicher Krallenausriss gilt, entpuppt sich schnell als Abriss der kompletten Zehe(n). So auch bei diesen beiden Exemplaren in unserem Einsatz-Fall. Das Foto zeigt, dass die Vordergliedmaße rechts, der dritte und vierte Zeh, amputiert werden mussten. Beim zweiten Hund musste die Vordergliedmaße links, der dritte Zeh, amputiert werden. Doch wie das zweite Foto zeigt, erfreuen sich beide Hunde nach der Operation bester Gesundheit, und auch der weitere Heilungsverlauf war problemlos. Dennoch hier die eindringliche Bitte: Sozialisieren Sie Ihren Hund nicht auf der Rolltreppe, sondern gönnen Sie sich und Ihrem Körper einen kleinen Aufstieg zu Fuß, dass schadet Ihnen und Ihrem Hund am wenigsten! Die Rolltreppe ist im Übrigen für Hunde verboten! Einen kleinen Hund sollte man – wenn man nicht die Treppe nehmen möchte – auf jeden Fall zu seiner Sicherheit tragen. Für die ganz bequemen Menschen, oder diejenigen, die nicht gut Treppen laufen können, gibt es an den meisten U- und S-Bahnhaltestellen ja auch einen Aufzug. Doch auch hier bitte gut aufpassen, denn auch dort lauern große Gefahren – wenn sich die Leine z.B. in der Fahrstuhltür einklemmt, der Hund drinnen oder draußen ohne sein Herrchen ist... Darum auch mein Appell an die Hundehalter, denken Sie immer an Ihren Hund, halten Sie ihn auf der Straße, auf Bahnsteigen und in den Zügen immer an der Leine, behalten Sie ihn und die Umgebung im Auge, denn zu viel Vorsicht ist besser als eine – meist sehr schwere – Verletzung!