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Braucht Ihr Hund einen Wintermantel?

Möpse mit Wintermantel
Manche Hunde benötigen im Winter einen warmen Mantel. Foto: © Regina Welk

von: Lea Grünberg

Ratgeber Haustiere –

Zieht der Winter ins Land, hat es der Mensch einfach: Er setzt sich eine Mütze auf den Kopf, stülpt sich Handschuhe über und hüllt sich in dicke Pullover, Schals und Wintermäntel. Zuhause zieht er dicke Schafswollsocken an, wärmt sich die Füße noch zusätzlich an Heizung oder Kamin und legt sich auch mal in eine heiße Badewanne, notfalls flankiert mit Grog, Punsch oder Glühwein.

All das ist dem Hund leider nicht vergönnt. Also muss sein Besitzer für sein Wohlergehen sorgen – oder etwa doch nicht? 

Es ist ein Bild, das sich in den kommenden Monaten wieder häufen wird. Kaum fallen die Temperaturen auf 0°C oder sogar noch weit darunter, graust es auch so manchem Hundebesitzer davor, mit seinem Liebling Gassi zu gehen. Also hüllt er sich nicht nur selbst in wärmendes Gewand, sondern stülpt auch seinem Hund Jacken oder Mäntel, schlimmstenfalls sogar Mützen und Schal über. Sein scheinbar naheliegender Schluss: Weil ihm selbst so furchtbar kalt ist, muss nun auch sein Hund angesichts solch winterlicher Verhältnisse frieren. Der tierische Modehandel hat viele Lösungen auf derartige Probleme gefunden: Wintermäntel für den Hund aus Daune, mit Fellbesatz oder ohne, mit Kapuze oder Schal, Strickjacken aus Wolle und Acryl – verziert mit Glitzersteinchen oder ganz pur und funktional, aber eigentlich immer recht chic. Das Angebot scheint von Jahr zu Jahr immer größer zu werden. Kein Wunder, dass so mancher Mensch, der sich selbst ein Fell wünscht, bisweilen über derart gewandete Hunde nebst Besitzer den Kopf schüttelt.

Doch ganz so einfach ist die Sache mit der Winterkleidung für den Vierbeiner nun doch nicht. Windhunde und andere Kurzhaarhunde benötigen oft einen Kälteschutz: Ihr Fell ist ausgesprochen kurz, sie brauchen aber grundsätzlich sehr viel Bewegung, Winter wie Sommer – und sind äußerst anfällig für Erkältungskrankheiten. Auch alte und kranke Hunde sollten bei kalten Temperaturen einen Kälte- und Regenschutz im Zweifel tragen. Und sie sollten niemals auf einem kalten Steinboden liegen, es sei denn sie haben wie Huskys wirklich eine dichte Unterwolle. Pulis oder Pudel haben diese Probleme ohne auffällige Schur eher nicht: Ihr von Natur aus dickes Eigenhaar schützt sie vor Kälte völlig ausreichend, allerdings nur wenn ihre Wolle regelmäßig gebürstet wurde. Allerdings werden Pudel eben pudelnass und benötigen daher auf jeden Fall einen Regenschutz! Deshalb sollte man keine Pullover anziehen wenn es regnet, da diese ja das Wasser sogar noch speichern.

Es kommt auf die Rasse an. Besitzt ein Hund genug Unterfell, wird ihn eine Winterbekleidung eher stören. Ins Schwitzen geraten sie allerdings dennoch nicht: Dazu ist ein Hund nicht in der Lage – außer am Sohlenballenübergang Hornhaut- Haar. Dort finden sich Drüsen, die aber nicht der Temperaturregulierung dienen, sondern der Absonderung von Pheromonen. Hundebesitzern sei ein einfacher Test ans Herz gelegt: Beim Spaziergehen die Hand aufs Rückenfell, auf den Bauch und an die Oberschenkel des Lieblings legen und prüfen, ob sich die Haut warm anfühlt. Wenn der Hund zudem vor Kälte zittert, dann ist es Zeit für ein Wintermäntelchen. In allen anderen Fällen gilt: Ein Hund ist ein Hund – und kein Mensch. Zum Glück.

So werden Hund und Halter winterfit

In der Ausgabe 4/2013 vom TierarztMagazin, die nur kostenlos bei Ihrem Tierarzt zu erhalten ist (www.tierarztmagazin.de), entdeckten wir für Sie den ergänzenden Beitrag, in dem man zu dem „einfachen“ Ergebnis kam: Ein Hund, der sichtlich friert, sollte auch einen Mantel tragen, denn Frieren ist auch für den Hund nicht gesundheitsfördernd. Davon sind ganz besonders kurzhaarige Rassen oder Hunde ohne Unterfell betroffen. Auch große, hochbeinige Hunde – wie z.B. der Windhund – können frieren. In dem Beitrag wird jedoch auch empfohlen, den Mantel, der aus wasserabweisenden, wärmenden Material sein sollte, zum Spielen oder Rennen draußen oder im warmen Auto auszuziehen. Sollte der Hund im kälteren Auto kurze Zeit warten müssen, so kann er mit einer Decke zugedeckt werden. Der Hundemantel ist in diesen Beispiel nicht als modisches Accessoire, eine Mütze, ein Schal gehören jedoch nicht dazu, die Funktionalität (besonders Bauch, Brust und Rücken des Hundes sollten bedeckt sein) ist entscheidend.

Die folgenden Hinweise für den kommenden Winter möchten wir Ihnen nicht vorenthalten:

An Kleidung von Hund und Halter sollten Reflektoren angebracht sein, damit man sie auch in der dunklen Jahreszeit rechtzeitig sehen kann.

  • Lassen Sie Ihren Hund nicht auf Eisflächen laufen. Zum Einen besteht die Gefahr, dass er einbrechen kann, und zum Anderen rutscht er auf Eisflächen leichter aus und kann sich verletzen.
  • Lassen Sie Ihren Hund keinen Schnee fressen. Das führt häufig zu Erbrechen und Durchfall.
  • Auf die Pfotenpflege sollte wegen Streusalz, Split, Schneeballen und Erfrierungen besonders geachtet werden. Überprüfen Sie die Pfoten nach jedem Spaziergang und pflegen Sie diese gegebenenfalls mit Pfotenpflegemitteln oder Melkfett.