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Katze stürzt aus dem fünften Stock

In der Chirurgischen Tierklinik angekommen, wurde die Katze geröntgt, um innere Verletzungen auszuschließen. Foto: © aktion tier Tierrettung München e.V.
Rettungseinsätze –

An einem eiskalten Vormittag bemerkte ein Anwohner von seinem Fenster aus ein kleines Fellbündel zwischen den Fahrrädern. Bei dem Fellbündel handelte es sich um eine kleine Katze, die irgendwo aus dem Fenster gefallen war.

Von Judith Brettmeister. Doch die Katze hatte Glück im Unglück, denn ihr Finder war ein Tierfreund und dieser rief die aktion tier-tierrettung münchen an und bat um Rat und Hilfe. Da niemand wusste, wie lange das Kätzchen schon am Boden gelegen hatte, hat der Finder auf Anweisung der diensthabenden Tierärztin Dr. Sylvia Haghayegh, das verletze Tier auf eine Unterlage gelegt, um eine stärkere Unterkühlung zu verhindern.

Als die Tierärztin eingetroffen war, stellte sie sofort eine Kieferfraktur fest. Da die Katze sich kaum bewegte, musste auch angenommen werden, dass schwere innere Verletzungen vorlagen. Noch vor Ort leitete Frau Dr. Sylvia Haghayegh eine Schmerz- und Schockbehandlung ein. Während der Fahrt wurde das Kätzchen mittels Wärmepads gewärmt. In der Chirurgischen Tierklinik angekommen, wurde die Katze geröntgt, um innere Verletzungen auszuschließen. Es wurde eine Lungenprellung festgestellt. Der Tierfreund, der die verletzte Katze entdeckt hatte, war in der Zwischenzeit nicht untätig gewesen. Er hatte in der unmittelbaren Umgebung Zettel aufgehängt, dass eine kleine Katze gefunden worden war und der Besitzer sich bitte bei der Tierrettung melden möge. Solche engagierten Menschen sind für die Tierärzte wahre Glücksfälle, denn bei Einsätzen, bei denen ein Tier unter Abwesenheit des Besitzers schwer verunglückt ist und die weder tätowiert noch gechipt sind, können sich die Tiermediziner nicht auch noch zusätzlich um die Ermittlung etwaiger Tierhalter kümmern. Hier hat die Erstversorgung des Tieres oberste Priorität. Bereits am Abend meldete sich die Katzenhalterin. Das sechs Monate alte Kätzchen musste sich irgendwie durch den vernetzen Balkon im fünften Stock gezwängt haben und stürzte dann in die Tiefe auf die abgestellten Fahrräder. Erst nach Ausheilung und Stabilisierung des Lungentraumas konnte der Kieferbruch operativ versorgt werden. Alsbald konnte das kleine Kätzchen wieder zu Hause sein.

Katzen haben sieben Leben

Im Volksmund heißt es „Katzen haben sieben Leben“. Wie kam dieser Spruch zustande, haben doch Katzen auch nur ein Leben. Fakt ist, dass Katzen, wenn sie aus hoher Höhe hinunterfallen, häufig unverletzt auf ihren vier Pfoten landen. Nun haben zwei New Yorker Tierärzte anhand der Fälle, die in ihre Praxis gebracht wurden, herausgefunden, dass Katzenstürze aus dem dritten bis fünften Stockwerk eines Hauses bis zu zehn Prozent tödlich verliefen. Ab dem siebten Stockwerk waren es nur noch fünf Prozent, und sogar ein Sturz aus dem 32. Stock verlief für das Tier relativ glimpflich mit eher kleinen Verletzungen.

Diese Fähigkeit aus großer Höhe gut landen zu können, basiert auf zwei erstaunlichen Eigenschaften der Katze: Zum einen weist das Katzenskelett eine extrem flexible Wirbelsäule auf, zum anderen verfügen die Samtpfoten über einen Reflex, sich so beim Fallen zu drehen, dass Katzen auf den Pfoten landen. Damit erklärt sich auch, weshalb niedere Stockwerke für Katzen durchaus gefährlicher sind: Die Katze benötigt einfach ein bestimmtes Maß an Zeit, um sich in die für sie richtige und damit lebensrettende Position zu drehen.