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Schildkröte durch Hundebiss verletzt... oder ?

Es bleibt zu hoffen, dass Veronika die Strapazen dank der schnellen Erstbehandlung und Transport durch die Tierrettung und die anschließende Behandlung und Pflege in der Auffangstation gut und rasch übersteht. Foto: © aktion tier Tierrettung München e.V.
Rettungseinsätze –

Am Mittag eines heißen Tages in der zweiten Augustwoche kam ein Anruf einer älteren Dame, die auf ihrem großen Grundstück in einem Ortsteil der Gemeinde Oberhaching auf eine Schildkröte aufmerksam geworden war, die neben einem Baumstamm saßund um die bereits einige Fliegen kreisten. Sogleich bat sie die Tierrettung München um Hilfe.

Von Stefanie Bürger. Sofort machte ich mich auf den Weg nach Deisenhofen zu dem vermutlich ausgesetzten oder entlaufenen und wohl geschwächten Tier, wo mich die Anruferin bereits mit einer Bekannten erwartete. Sie zeigten mir den Patienten und ich sah sofort, dass ihm das rechte Hinterbein fehlte und an dieser Stelle nur eine offene, blutige Wunde zu erkennen war. Aufgrund dieser Verletzung befanden sich bereits einige Fliegen an der Wunde und außerdem war das geschwächte Tier von Fliegenmaden und Ameisen befallen. Vermutlich war die Schildkröte von einem Hund gebissen und dadurch schwer verletzt worden. Auch ein Mähwerk könnte die Ursache gewesen sein.

Nach Rücksprache mit dem diensthabenden Tierarzt wurde entschieden, das Tier, bei welchem es sich um eine ausgewachsene Griechische Landschildkröte handelte, umgehend in die Reptilienauffangstation in München zu bringen, sodass es dort von den Tierärzten bestmöglich versorgt und weiter behandelt werden konnte. Dort erfuhr ich, dass die Schildkröte ein sehr altes Tier war, welches sich nun durch seine Verletzung in einem kritischen Allgemeinzustand befand.

Die Schildkröte bekam sofort ein Schmerzmittel und ein Antibiotikum und wurde anschließend von den dortigen Tierärzten operiert. Als ich am darauffolgenden Tag erneut eine Schildkröte an die Reptilienauffangstation übergab, erkundigte ich mich nach dem Befinden des Patienten vom Vortag, welcher die Operation glücklicherweise gut überstanden hatte und schon wieder auf dem Weg der Besserung war.

Ein Kommentar von der „Auffangstation für Reptilien“:

Auch ein Mähwerk könnte die Ursache gewesen sein

Das wunderschöne Tier zeigte neben eindeutigen Anzeichen auf sein weit fortgeschrittenes Alter leider auch schwere, bereits einige Tage alte Verletzungen an den Hinterbeinen. Das rechte Hinterbein war unterhalb des Kniegelenks abgetrennt und die Wunde voller Fliegeneier und -maden. Am linken Oberschenkel klaffte eine mit massenhaften Fliegeneiern übersäte tiefe Schnittwunde, die bis weit in die Muskulatur reicht. Unserem Anschein nach könnte das Tier auch von einem Mähwerk erfasst worden sein und hat dabei sein Bein eingebüßt und auch sehr viel Blut verloren.

Umgehend wurde ein OP-Team rund um Dr. Baur zusammengestellt und eine Notoperation vorgenommen, bei der die Wunden gesäubert, die Fliegeneier und -maden abgesammelt, das verstümmelte Hinterbein amputiert und die Schnittwunden genäht wurden. Die große Wundhöhle musste mittels einer Unterdruckdrainage versorgt werden.

Jetzt wird sich die Schildkröte, die die Mitarbeiter der Auffangstation liebevoll Veronika getauft haben, nach gelungener OP langsam von ihren sicherlich traumatischen Erlebnissen und den schweren Verletzungen erholen müssen.

Es bleibt zu hoffen, dass Veronika die Strapazen dank der schnellen Erstbehandlung und Transport durch die Tierrettung und die anschließende Behandlung und Pflege in der Auffangstation gut und rasch übersteht und sich ihr Besitzer hoffentlich bald findet.

Über einen Genesungspaten für Veronika würden wir alle uns sehr freuen.

 

Kontakt: patenschaften[at]reptilienauffangstation.de