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Kleiner Marder in großer Not: Gefangen im Container

Wir bekommen immer wieder Anrufe wegen Wildtieren, die irgendwo, z.B. in leere Schwimmbecken, reingefallen sind und sich aus den zu tiefen "Fallgruben" selber oftmals nicht befreien können. Foto: © aktion tier Tierrettung München e.V.
Rettungseinsätze –

Durch herzzerreißende Schreie wurden zwei Reiterinnen im Nordwesten von München auf einen auf einer Wiese abgestellten Container aufmerksam. Sie schauten sofort nach, welches Tier dort gefangen sein könnte und erblickten am Boden zwei Steinmarder, wobei einer von ihnen entweder tot oder sehr entkräftet war. Sie riefen sofort die Tierrettung München.

Von Malgorzata Horvath. Wir bekommen immer wieder Anrufe wegen Wildtieren, die irgendwo, z.B. in leere Schwimmbecken, reingefallen sind und sich aus den zu tiefen "Fallgruben" selber oftmals nicht befreien können. Scheinen die Findlinge unverletzt zu sein, so raten wir den Anrufern, ein Brett, einen Ast oder ähnliches als Steg reinzustellen und dem Tier dann Zeit zu lassen, sich zu beruhigen und selbst zu befreien. In diesem Fall fuhr ich aber sofort los, da die Tiere verletzt zu sein schienen und die beiden Frauen keine andere Möglichkeit sahen, den Tieren zu helfen. Nach einer halben Stunde bin ich am Fundort angekommen und wurde von den beiden erleichterten Anruferinnen begrüßt und trotz des Regens beim Auspacken meiner Rettungsutensilien und Hochklettern tatkräftig unterstützt. Beim ersten Blick in den Container war mir sofort klar, dass einer der Marder tot war. Der andere kauerte dankbar auf dem von den beiden Frauen reingeworfenen Heuhäufchen auf dem ansonsten nassen und schmutzigen Grund. Zum Glück saß das arme Tier nah an der zugänglichen Ecke und der Kescher war lang genug und reichte bis zum Boden des Containers. Sobald dieser zum Einsatz kam, erwachten die Kräfte des Gefangenen und er wurde sehr schnell, konnte mir jedoch nicht entwischen. Es gelang mir nun, das kräftige Tier in unseren Käfig zu befördern. Der Steinmarder war sehr fit und versuchte natürlich aus dem neuen Gefängnis auszubrechen. Da keine Verletzungen und kein Hinweis auf Krankheit festzustellen war, brauchte der Vierbeiner eindeutig keine tierärztliche Versorgung und konnte wieder in die freie Wildbahn entlassen werden. Ich öffnete also nun den Deckel des Käfigs, und der kleine Marder nutzte sofort seine Chance, raste zielstrebig der Freiheit entgegen und verschwand im Maisfeld.