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Kaninchen gegen Myxomatose impfen lassen

Für Menschen und andere Tiere ist die Myxomatose nicht ansteckend.

von: Von Lea Grünberg

Rettungseinsätze –

Am 24.09.15 erreicht uns ein Anruf vom Kindergarten Allerheiligen in Schwabing, dass dort ein krankes Wildkaninchen von einem Passanten in einer Tüte abgegeben wurde, weil es vor dem Zaun kauere.

Es habe zugeschwollene, eitrige Augen. Fürsorglich wurde der Findling in einen großen Karton umgesetzt und mit Gras und Karotten versorgt. Als der Wildtiereinsatzwagen der Tierrettung München eine halbe Stunde später eintrifft, und unsere Tierärztin den Patienten untersucht, bestätigt sich leider ihr Anfangsverdacht, dass er an der für Kaninchen hochansteckenden und unheilbaren Viruserkrankung Myxomatose leidet.

Dies ist leider kein Einzelfall: Zur Wiesnzeit fallen auf Münchens Grünflächen immer wieder orientierungslose, vor sich hinsiechende Wildkaninchen auf. Was zunächst wie eine harmlose Bindehautentzündung aussieht, führt zu Veränderungen im ganzen Körper (mit Orientierungslosigkeit, Abmagerung, Atemnot) und nach langem Siechtum schließlich zum Tod. Auch im vergangenen Jahr waren von den 544 Wildsäugernotfällen der Tierrettung 105 Wildkaninchen oder Feldhasen mit Myxomatose infiziert, über 50% davon in den Monaten August und September. Die Gründerin und Vizepräsidentin der Tierrettung München, die Stadträtin und Rechtsanwältin Dr. Evelyne Menges rät: „Solches Leid kann man Hauskaninchen zum Glück durch eine Schutzimpfung ersparen. Obwohl die Krankheit vorwiegend zwischen Frühling und Herbst auftritt, sollten die Münchner wegen des hohen Infektionsrisikos auf einen ganzjährigen Impfschutz bei ihren kleinen Lieblingen achten. Unser Tierärzteteam hatte allein 2014 bis auf Februar das ganze Jahr über Fälle von Myxomatose“.

Für Menschen und andere Tiere ist die Myxomatose nicht ansteckend. Es ist also ungefährlich ein vor sich hin siechendes Wildkaninchen mit Myxomatose einzufangen, damit es von einem Tierarzt von seinen Qualen erlöst werden kann.