Notruftelefon: 01805 TIERRE 01805 84 3773* * 0,14 Euro/Min aus dem dt. Festnetz, max. 0,42 Euro/Min aus dem Mobilfunknetz

Erste Hilfe bei Insektenstichen

Foto: Skeeze / Lizenz: CC0 1.0 CC0 1.0 Universell

Die Wahrscheinlichkeit, dass unsere Vierbeiner von Insekten gestochen werden ist sogar noch größer als beim Menschen, da sie auf ihren Erkundungstouren unbedacht durch Wiesen streifen. Tiere reagieren auch genauso empfindlich. Nehmen wir an, Ihr Hund wird an einer Extremität von einer Wespe gestochen. Er jault plötzlich auf und ist unruhig. Ist ein Stachel sichtbar, muss dieser möglichst rasch entfernt werden. Die Stichstelle schwillt mehr oder weniger an und ist deutlich gerötet. Sollte Ihr Hund sich nicht schnell genug beruhigen und auf der betroffenen Gliedmaße auch nicht mehr auftreten, sollten Sie die Stichstelle kühlen. Hier bieten sich mehrere Möglichkeiten an.

Zu empfehlen sind kalte Umschläge mit einem nassen Handtuch oder das Auflegen von Kühlelementen direkt aus dem Eisfach. Alternativ dazu können Sie auch die betreffende Gliedmaße mit fließend kaltem Wasser etwa aus dem Gartenschlauch benetzen. Auch das Auftragen von kühlenden Gels wie Fenistil bringt Linderung.

Wenn Ihr Hund beim Laufen auf eine Wespe getreten und somit direkt in den Ballen gestochen worden ist, können Sie die Pfote auch direkt ins kalte Wasser eintauchen. Dafür nehmen Sie am besten eine Schüssel und halten die betreffende Pfote für mindestens zehn Minuten hinein. So lässt der stechend brennende Schmerz rasch nach und auch die Schwellung geht zurück. Nach spätestens 30 Minuten, oft auch schon viel früher, belastet Ihr Hund die Gliedmaße wieder. In diesen Fällen benötigt Ihr Hund in der Regel keine tierärztliche Hilfe. Auch der Einsatz eines Schmerzmittels, der von vielen Besitzern gewünscht wird, ist hier nicht notwendig.

Ein Fall für den Tierarzt

Der Hund zeigt nach einem Wespenstich folgende Symptome:

  • Pusteln und Quaddeln bilden sich am ganzen Körper
  • Augenlider und Lefzen schwellen an
  • Der ganze Kopf sieht geschwollen und aufgedunsen aus
  • Die Nasen- und Rachenschleimhaut schwillt an, der Hund atmet angestrengt und schwer. Dieser Zustand kann durchaus in hochgradige Atemnot übergehen, so dass hier eine lebensbedrohliche Situation entstehen kann.

Diese Symptome können entweder einzeln oder alle gemeinsam auftreten. Beim Auftreten auch nur einer dieser Beschwerden sollten Sie jedoch unbedingt einen Tierarzt aufsuchen, da der Übergang in einen akut lebensbedrohlichen Zustand fließend verlaufen kann.

Der lebensbedrohliche Fall: Sofort zum Tierarzt

Der Hund wird sofort, nachdem er von einer Wespe gestochen worden ist schlapp. Er zeigt einen schwankenden Gang und setzt sich hin. Er erbricht und setzt fast zeitgleich einen breiig bis wässrigen Stuhl ab. Er verliert sein Stehvermögen und fällt in Brust- oder Seitenlage. Diese Symptome treten Sekunden bis Minuten nach dem Wespenstich auf. Die Stichstelle ist oft nicht als diese zu erkennen, da sie meistens nicht gerötet und nicht geschwollen ist.

Hierbei handelt es sich um eine anaphylaktische Reaktion des Körpers auf das Wespengift. Dies ist eine akute Kreislaufregulationsstörung und der Hund befindet sich hier in akuter Lebensgefahr. Es ist höchste Eile bei der Behandlung geboten. Sie müssen sofort einen Tierarzt, bzw. eine Tierklinik aufsuchen. Der Hund benötigt zum Überleben so schnell wie möglich einen venösen Zugang, Infusionen, Antihistaminika und Kortison. Sollte der Hund die lebensrettende Therapie nicht erhalten, wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit ins Koma fallen und sterben.

Selbstverständlich sei darauf hingewiesen, dass all die oben aufgeführten Symptome und die Differenzierung der Fälle genauso auch für Katzen zutreffen können. Die Therapiemaßnahmen sind vergleichbar.