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Der graue Star Katarakt beim Hund

Cockerspaniel Romeo
Cockerspaniel Romeo ist von Grauem Star betroffen Foto: Sandy Both

von: Julia Beyer

Ratgeber Tiermedizin –

Bei unseren betagteren Hundeomas und Hundeopas fällt es uns besonders auf – das rötliche Leuchten des Augenhintergrundes weicht einem grauen oder sogar weißen Schleier. Der vierbeinige Freund kann gleichzeitig immer schlechter sehen und läuft vielleicht sogar gegen das Tischbein in der Wohnung oder stolpert auf der Treppe. Doch was liegt dem tiermedizinisch zugrunde?

Eine Linsentrübung kann verschiedene Ursachen haben und ist daher nicht automatisch eine Katarakt, also ein grauer Star. Die Linse kann sich zum Beispiel altersbedingt verdichten und verhärten und zu einer sichtbaren Farbveränderung derselben führen, dies nennt man im Fachbegriff Nukleus-Sklerose. Es gibt angeborene und erblich bedingte Formen des Grauen Stars, außerdem kann er auch durch Augenverletzungen und -entzündungen entstehen. Sogar eine Allgemeinerkrankung wie Diabetes kann dahinterstecken und die Linse eintrüben.

Zunächst macht sich ein zunehmender Sehverlust beim Hund bemerkbar, der oft erst deutlich wird, wenn beide Augen betroffen sind. Unsere vierbeinigen Freunde können sich sehr gut anpassen, und solange nur ein Auge betroffen ist, dies sehr gut durch ihre anderen Sinne ausgleichen. Es gibt keine Regel, in welchem Zeitraum die Trübung der Linse stattfindet und auch nicht, wie stark die Katarakt im Endeffekt sein wird. Nur durch regelmäßige Kontrollen beim augenkundigen Tierarzt kann man immer wieder den aktuellen Stand überprüfen lassen.

Kann der Graue Star behandelt werden?

Ja und nein – nicht durch Medikamente jedweder Art. Die getrübte Linse kann jedoch operativ entfernt werden. Vor einer Entscheidung für den operativen Eingriff am Auge müssen vorher aussagekräftige Augenuntersuchungen durchgeführt werden. Dazu gehört auch die neuronale Überprüfung der Sehsinneszellen. Der Hund muss also faktisch hinter der trüben Linse Sehvermögen haben, ansonsten wäre auch die Operation sinnlos. Dazu kommen Faktoren wie der generelle Gesundheitsstatus des Tieres, die Narkosefähigkeit und Blutwerte.

Sollte der graue Star nicht operativ behandelt werden können, müssen das betroffene Auge bzw. die betroffenen Augen lebenslang mit entzündungshemmender Augensalbe behandelt werden, um den oben genannten Komplikationen vorzubeugen (Uveitis, Glaukom). Diese Behandlung muss 3-4 Mal jährlich kontrolliert werden und stellt keine Alternative zur Operation dar.

Wenn Sie bei Ihrem Hund Symptome eines Grauen Star entdeckt haben, kontaktieren Sie bitte Ihren Tierarzt bzw. Tieraugenspezialisten, um seine Sehfähigkeit überprüfen zu lassen. Ein betroffenes Auge sollte nicht einfach als „Alterserscheinung“ abgetan werden, eine Behandlung ist in jedem Falle sinnvoll, um die Augengesundheit zu erhalten

 

Julia Beyer

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