Notruftelefon: 01805 TIERRE 01805 84 3773* * 0,14 Euro/Min aus dem dt. Festnetz, max. 0,42 Euro/Min aus dem Mobilfunknetz

So verfressen sind unsere Haustiere Zerstörungswut oder Langeweile?

Schnürsenkel sind sehr beliebte „Leckerlies“. Foto: © BSthinker/ Pixabay

von: Alexandra Pfitzmann
Redaktion Tierpost

Ratgeber Haustiere –

Jeder, der mal einen Welpen Zuhause hatte, kennt das: Möbel werden angekaut, Schuhe gibt es nur noch einzeln, und das Toilettenpapier aus dem Bad fliegt im Wohnzimmer in Fetzen herum. Welpen probieren sich aus und haben natürlich einen sehr ausgeprägten Spieltrieb. Wenn aber der erwachsene Hund Gegenstände anknabbert oder sogar frisst, dann ist das nicht ungefährlich.

Ein Pflegehund, ein Retriever-Mix, den ich mal für zwei Wochen bei mir hatte, fand Perserteppiche toll. Ich hatte ihn zusammen mit meinem Hund für eine kurze Zeit alleine Zuhause gelassen. Wieder zurück, lag das Unschuldslamm im Hausflur, und ich bemerkte kurze Zeit später, dass am Läufer, ein wunderschöner alter Perserteppich, eine ganze Ecke herausgebissen war. Nicht dass, das fehlende Stück irgendwo herum gelegen hätte – nein, der Hund hatte die Ecke tatsächlich aufgegessen. Gut, er verzehrt sich offenbar für Antikes – aber gesund ist das nicht. Vorsichtshalber habe ich seinem Futter ein paar Fäden Sauerkraut beigegeben. Sauerkraut wickelt sich im Magen oft um verschluckte Gegenstände und soll helfen, diese im Ganzen wieder nach draußen zu befördern. Glücklicherweise hat er alles gut überstanden. Der Teppich liegt noch immer angekaut im Flur. So etwas akzeptiert man als Hundehalter wohl. Ist ja auch irgendwie originell.

Beim Fressen Lebensgefahr

Achten Sie bitte grundsätzlich darauf, Medikamente gut wegzuschließen. Hier droht beim Fressen Lebensgefahr! Auch kleine Plastikteile oder kleine Gegenstände, die schnell zu schlucken sind, sollten nicht herumliegen. Mein Hund hat einmal das Gummiteil eines Babyschnullers verschluckt. Wäre es nicht auf natürlichem Wege wieder herauskommen, hätte eine Operation stattfinden müssen. Glück gehabt. Bitte passen Sie daher gut auf!

Langeweile als Grund für Hunde-Chaos

Bleibt ein Hund über einen längeren Zeitraum alleine Zuhause, so kann es ihm schnell langweilig werden. Aus purem Frust kaut so mancher Hund dann Schuhe, Möbel oder Ähnliches an. Schön ist das nicht, abgesehen davon, dass Abgeschlucktes nicht gerade gut für den Hund ist, da es im schlimmsten Fall auch zu einem Darmverschluss kommen kann. Sollten Sie also planen, für ein paar Stunden das Haus zu verlassen, wenn Sie z.B. ins Kino gehen möchten, dann toben Sie vorher ausreichend mit Ihrem Hund. Gehen Sie eine große Spazierrunde, sodass er angenehm müde und entspannt ist.

Richtige Zerstörungswut ist meistens ein Indiz dafür, dass der Hund völlig unterfordert ist. Er zeigt Ihnen, dass er mehr braucht als 3-4 kleine „Pippiwege“ zu gehen. Beschäftigen Sie sich mit Ihrem Hund, geben Sie ihm „Denksportaufgaben“ indem Sie z.B. Versteck- und Suchspiele mit ihm spielen. Das können Sie Zuhause, aber auch draußen machen. Das macht nicht nur Spaß, sondern stärkt auch die Bindung zwischen Ihnen und Wuffi.

 

Alexandra Pfitzmann
Redaktion Tierpost