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Zwingerhusten: Meist harmlos, immer lästig

Julia Diels von der aktion tier Tierrettung München. Foto: © Tierrettung München e.V.

von: Mathias Beyer
Tierarzt bei aktion tier Tierrettung München e.V.

Aktuelles –

Der Hund hustet trocken, manchmal krampfartig, die Schleimhäute im Rachenbereich sind gerötet: Im Herbst steigt die Zahl der mit dem sogenannten Zwingerhusten (auch Hundegrippe genannt) infizierten Hunde.

„Beim Zwingerhusten handelt es sich um eine durch verschiedene Viren und Bakterien ausgelöste Erkrankung der oberen Atemwege!“, erklärt Mathias Beyer, Tierarzt der aktion tier Tierrettung München. „Bei einem schwereren Verlauf sind auch die unteren Atemwege betroffen, zu den zuvor genannten Symptomen können sich z.B. noch Fieber und schleimiger Auswurf gesellen“, beschreibt er weitere mögliche Symptome.

Seinen Hund vor den Erregern zu schützen ist relativ schwierig, denn diese werden von Hund zu Hund durch Tröpfcheninfektion (z.B. Niesen) übertragen. Betroffene Tiere infizieren sich daher meist dort, wo die Hundepopulation am dichtesten ist, z.B. in Hundeschulen, auf Hundewiesen in Städten oder in Tierheimen und Tierpensionen.

Zeigt der Hund die oben beschriebenen Symptome, sollte der Tierarzt möglichst zeitnah aufgesucht werden. Beim Zwingerhusten handelt es sich zwar um eine eher harmlose, aber dennoch sehr lästige Krankheit. Um die Erreger erfolgreich zu bekämpfen, werden vom Tierarzt häufig Schleimlöser verabreicht. Sollte der Husten nahezu unstillbar sein, können auch hustenstillende Medikamente verabreicht werden. In schweren Fällen oder wenn sich eine bakterielle Sekundärinfektion bereits mitangeschlossen hat, wird vom Tierarzt auch ein Antibiotikum verabreicht. Hundebesitzer können einen Beitrag zur Genesung ihres Tieres leisten.

„Vermeiden Sie hustenauslösende Faktoren wie z.B. wildes Spielen, stellen Sie das Rauchen in Gegenwart Ihres Tieres ein, schaffen Sie eine gemütliche Umgebung für Ihr Tier und vermeiden Sie Zugluft“, rät Mathias Beyer betroffenen Hundebesitzern. Auch das regelmäßige und gründliche Desinfizieren von Näpfen und Wasserschüsseln, z.B. mit Spülmittel, ist empfehlenswert. „Außerdem können Sie den Hund auch mal zum Duschen mit ins Bad nehmen; der Dunst befeuchtet die Atemwege und hilft dem Patienten den Erreger auszuhusten und so loszuwerden“, fügt der Tierarzt der aktion tier Tierrettung München hinzu. Wer seinem Hund den Leidensdruck ersparen möchte, kann mit einer Schutzimpfung das Risiko einer Erkrankung minimieren. Eine Garantie gibt die Impfung dennoch nicht.

 

Mathias Beyer
Tierarzt bei aktion tier Tierrettung München e.V.

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