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Gefahr durch Zeckenbiss Borreliose

Foto: © Diezemann

von: Nora Kraetzer

Ratgeber Tiermedizin –

Beim Menschen und beim Hund bekannt: die durch Zecken übertragene Krankheit Borreliose. Die Bakterien sind Borrelien, die sich einerseits in Reservoirwirten wie Nagern und Vögeln aufhalten und von Zecken auf verschiedene Lebewesen übertragen werden. Einige Tiere scheinen immun zu sein gegen Borrelien, leider gehören Pferd, Hund, Mensch nicht dazu. Katzen hingegen hinterlassen den Eindruck, nicht so empfänglich zu sein.

Borrelien gehören zu den Spirochäten, schraubenförmige Bakterien. Ihr Äußeres ermöglicht es ihnen sich im Körper fortzubewegen, ohne zwingend den Weg über das Blut gehen zu müssen. Sie können sich durch Gewebe teilweise hindurchbohren. In Europa wurden bisher um die zwölf Subspezies festgestellt, von denen drei (allerdings vorrangig in Amerika) für die Lyme-Borreliose beim Menschen verantwortlich sind. Mischinfektionen kommen auch vor. In Deutschland ist das Vorkommen der Borrelien recht unterschiedlich. Sie werden über den „gemeinen Holzbock“, eine Zeckenart, übertragen, und somit ist die Verbreitung der Borrelien von jenen Zecken abhängig. Allerdings gibt es Nachweise, dass abhängig vom Gebiet bis zu 40 % der Zecken Borrelien beherbergen.

Da die Borrelien über den Speichel der Zecken übertragen werden, kommt es meist erst zum Übergang von Zecke auf den Hund, wenn die Zecke ca. 24 Stunden Blut saugt. Eine nicht infizierte Zecke kann sich durch den Wirt, den Hund, anstecken. Allgemein geht man bei der infizierten Hundepopulation davon aus, dass nur ca. 1-5 % Krankheitssymptome entwickeln.

Von der Eintrittsstelle ausgehend wandern die Borrelien zunächst durch das Blut und bleiben dann in den unterschiedlichsten Organen (Gelenke, Niere, Herz, Zentrales Nervensystem). Die Symptome sind recht unspezifisch und manchmal nur schubartig. An der Eintrittsstelle sieht man seltener als beim Menschen die sogenannte Wanderröte. Hierzu zählen Fieber, Apathie, Fressunlust, wechselnde Lähmungserscheinungen, Nieren- oder Herzprobleme.

Dadurch, dass die Symptome variabel und die Borrelien nicht immer im Blut zu finden sind, gestalten sich Diagnose und Therapie etwas schwierig. Am besten ist es die Zecke selbst zu untersuchen, ansonsten ist es möglich, Blut, Haut und Gelenksflüssigkeit zur Diagnosestellung heranzuziehen. Wenn die Diagnose gestellt ist, beginnt eine recht langwierige Therapie mit Antibiotika. Diese ist meistens erfolgsversprechend, schützt jedoch nicht vor einer Neuinfektion. „Meistens“ bedeutet, dass die Borrelien in der Lage sind, ihren Stoffwechsel stark zu reduzieren und ihre Form zu verändern, was sie gegen eine Antibiotika Therapie immun macht. Umso erfolgreicher ist eine Therapie, wenn die Diagnose zeitnah gestellt werden kann. Dies wiederum ist schwierig, da Symptome beizeiten erst Monate später nach dem Zeckenbiss auftreten können.

Prophylaxe

Prophylaktisch gibt es verschiedene Möglichkeiten für Tierbesitzer: Einerseits gibt es einige Wege zur Verhinderung des Zeckenbefalls, sei es durch Spot-ons, das regelmäßige Absuchen, Tabletten, Halsbänder oder Hausmittelchen (wobei es hierzu keinen wissenschaftlichen Nachweis gibt).

Borreliose-Impfung für den Hund

Andererseits gibt es bei Hunden die Möglichkeit der Impfung. Hierbei ist es lediglich wichtig, sich von Ihrem Tierarzt gründlich über die Pro und Contras beraten zu lassen und einen Impfstoff zu wählen, der gegen unsere drei verbreitetsten Borrelienarten gerichtet ist.