Erkennen und vorbeugen Otitis beim Hund
Die Temperaturen sind mild, in den Parks wird wieder mehr gespielt und an Seen, Bächen, Würm und Isar gehen viele Hunde ins Wasser. Damit der Badespaß möglichst ohne Reue bleibt, haben wir für Sie Informationen über Ohrenentzündungen zusammengestellt, eine der häufigsten Hundekrankheiten im Zusammenhang mit dem Planschen.
Eine Otitis, die Entzündung des Ohres, ist eine sehr häufige Erkrankung bei Hunden. Sie kann sowohl das äußere Ohr (Otitis externa) als auch das mittlere (Otitis media) oder innere Ohr betreffen (Otitis media). Diese Erkrankung ist nicht nur unangenehm für den Hund, sondern kann unbehandelt auch zu ernsthaften Komplikationen führen. Es gibt verschiedene Ursachen für Otitis bei Hunden, die oft miteinander kombiniert auftreten können. Zu den häufigsten gehören:
- Bakterien und Hefepilze: Eine der Hauptursachen für Ohrenentzündungen ist eine Infektion durch Bakterien oder Hefepilze, insbesondere Malassezien, Hefepilze, die in feuchten Umgebungen gedeihen. Besonders Hunde, die häufig schwimmen oder sich in Pfützen wälzen, haben Zecke Ixodes hexagonus. Im Ohr verbleibende Feuchtigkeit bietet einen idealen Nährboden. Auch Schlappohren wie beispielsweise bei Retriever, Spaniel oder Dackel sind ein begünstigender Faktor für Otitiden, da die Ohren weniger belüftet werden und so oft ein warmfeuchtes Milieu vorherrscht.
- Parasiten: Ohrmilben und andere Parasiten können die Ohren Ihres Hundes befallen und so eine Entzündungsreaktion hervorrufen.
- Allergien: Hunde mit Allergien, sei es auf Nahrung oder verschiedene Umwelteinflüsse wie Pollen oder Staub, sind anfälliger für Ohrenentzündungen. Allergien führen zu einer Überempfindlichkeitsreaktion und Juckreiz, die das Risiko für Kratzen und Entzündungen erhöht.
- Fremdmaterial: Manchmal gelangen Fremdkörper wie Grannen oder Erde in das Ohr, was zu einer Entzündung führen kann.
Symptome einer Otitis
Es gibt verschiedene Symptome, die auf eine Otitis bei Hunden hinweisen. Der Hund kratzt sich oft an den Ohren, reibt sich damit an Gegenständen, oder schüttelt häufig den Kopf. Auch Gleichgewichtsstörungen können auf eine Ohrenentzündung hinweisen.
• Eine, meist plötzlich auftretende, Verschlechterung des Hörvermögens.
• Rötung oder Schwellung des Ohrs.
• Unangenehmer Geruch, der stark hefeartig oder gar faulig aus dem Ohr steigt.
• Eitriger oder wässriger Ohrenausfluss.
• Schmerzen beim Berühren oder Drücken des Hundeohres. Diese lassen sich durch das Verhalten des Hundes, wie Ausweichen oder Aufjaulen, leicht erkennen.
Diagnose und Behandlung
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Hund an einer Otitis leidet, sollten Sie zügig einen Tierarzt aufsuchen. Der Tierarzt wird eine gründliche Untersuchung durchführen, um möglichst auch die genaue Ursache der Entzündung festzustellen. Dies kann durch das Abtasten des Ohrs, Labortests auf Bakterien oder Pilze sowie die Untersuchung des Ohrs auf Fremdkörper erfolgen. Die Behandlung einer Otitis richtet sich nach der Ursache der Entzündung. Der Tierarzt kann eine Ohrreinigung durchführen, um überschüssiges Ohrenschmalz, Sekrete oder Schmutz zu entfernen. Bei sehr leichten Entzündungen ist dies manchmal bereits ausreichend. Meist muss aber zusätzlich auch eine medikamentöse Behandlung begonnen werden. Die Eingabe antimikrobieller Tropfen oder Salben hilft, wenn die Entzündung durch Bakterien oder Hefepilze verursacht wird. In schwereren Fällen müssen sie oft auch systemisch, das heißt beispielsweise als Injektion oder Tabletten verabreicht werden. Auch schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente können unterstützen, um dem Patienten Linderung zu verschaffen. Eine zeitweilige Schonung und das Abhalten vom Badespaß sind dann unbedingt notwendig. In schweren chronischen Fällen, bei denen das innere Ohr bereits schwer geschädigt ist, kann auch eine Operation notwendig sein.
Vorbeugung von Ohrenentzündungen
Regelmäßige Ohrenpflege: Überprüfen Sie regelmäßig die Ohren Ihres Hundes auf Anzeichen von Schmutz, Feuchtigkeit oder Infektionen. Reinigen Sie die Ohren nur dann, wenn es notwendig ist, und verwenden Sie dafür speziell entwickelte Ohrreinigungslösungen.
- Trocknen der Ohren: Nach dem Baden oder Spazieren bei starkem Regen sollten die Ohren Ihres Hundes gründlich getrocknet werden, um verbleibende Feuchtigkeit zu vermeiden.
- Vermeidung von Allergenen: Wenn Ihr Hund Allergien hat, sollten Sie versuchen, die Allergene zu minimieren, die seine Ohrenentzündungen auslösen könnten. Insbesondere sogenannte Ausschlussdiäten können hier von großem Nutzen sein.
Ohrenentzündungen können mit der richtigen Pflege oft vermieden und sind mit zeitnaher Behandlung in der Regel gut in den Griff zu bekommen. Es ist daher wichtig, auf die Symptome zu achten und rechtzeitig einen Tierarzt zu konsultieren, um eine Verschlechterung des Zustands und dauerhafte Schäden zu verhindern. Mit regelmäßiger Pflege und Aufmerksamkeit können Sie so dazu beitragen, dass Ihr Hund gesunde Ohren behält.