Almabtrieb in Viehscheid – Bunt geschmückt zum Sommerabschied
Der Sommer ist endgültig vorbei, wenn an den Wochenenden im September und Oktober zum festlichen Almabtrieb in den Bergregionen in Deutschland und Österreich eingeladen wird. Die Tiere – Kühe, Ziegen, Schafe – kommen von den Bergalmen zurück in ihre Heimathöfe. Rund 100 Tage haben sie auf den Bergen das saftige Gras genießen können, können den Herbst noch auf den Weiden im Tal genießen, bevor sie in ihre Winterställe kommen.
Die Kühe werden mit Blumen-, Gras- und Tannengrünkränzen, Kreuzen und Spiegeln geschmückt und kommen mit lautem Glockengeläut den Berg hinunter, wo sie von Musik, Gesang und fröhlicher Stimmung empfangen werden. In vielen Dörfern wird der Almabtrieb an zwei Wochenenden mit Dorffesten und Bauernmärkten gefeiert. Im Allgäu kehren in rund 30 Orten zwischen Bodensee und Königsschlössern etwa 30.000 Rinder ins Tal zurück, begleitet von doppelt so vielen Besuchern. Besonders einzigartig ist der Almabtrieb am Königssee, wo die Tiere per Boot transportiert werden. In Mittenwald kommen auch Schafe und Ziegen von den Bergalmen zurück, gefeiert mit Schafstadlfest und Prämierungen der schönsten Tiere.
Der festliche Almabtrieb ist Ausdruck des Dankes der Bauern, dass ihre Tiere gesund in die heimischen Ställe zurückkehren. In Oberstaufen werden z. B. nur die Leitkühe besonders geschmückt, als Zeichen, dass es keine Unfälle gab. Junge oder im Sommer geborene Tiere werden aus Rücksicht auf ihre Kräfte mit Fahrzeugen transportiert. In manchen Orten und in Österreich bleiben die geschmückten Tiere den ganzen Nachmittag auf den Weiden im Tal – eine Freude für Menschen und unzählige Fotomotive. Mit diesen Festen werden die Tiere gefeiert, und gleichzeitig ist es auch ein Dank an die Bauern für ihre schwere Arbeit.





