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Vorsicht bei Lebensmitteln Avocado-Vergiftung beim Hund

Teddy hatte sich mit Avocados vergiftet.
Teddy hatte sich mit Avocados vergiftet. Foto: © Tierrettung München

von: Julia Karell
Tierärztin Tierrettung München e.V.

Aktuelles –

Mitte April erhielt die Tierrettung München einen Anruf von einer jungen Frau aus Feldmoching: ihr 9 Monate alter Pudel hätte ca. 1⁄4 einer Avocado mitsamt Schale gefressen, etwa innerhalb der letzten Stunde. Da Avocados sehr giftig für Hunde sind, machten wir uns sofort auf den Weg.

Sofern die Aufnahme von Feststoffen nicht länger als 1-2 Stunden her ist, kann man das Tier noch mithilfe von Medikamenten erbrechen lassen, um die Aufnahme der Toxine zu verhindern.

Nach einer kurzen Allgemeinuntersuchung stellte sich glücklicherweise heraus, dass der Hund noch keinerlei Vergiftungserscheinungen zeigte. Er bekam sofort das Mittel für Erbrechen gespritzt, und schon nach zehn Minuten kamen größere Mengen von Avocado-Stücken wieder zum Vorschein. Ein weiterer „Zufallsbefund“ war ein Stück Plastikverpackung von einem Hanuta, das er wohl leider gestern auch noch erwischt hätte – ein Wiederholungstäter also!

Nachdem sich der kleine Pudel mehrfach erbrochen hatte und wir uns sicher waren, dass keine weiteren Avocado-Teile mehr im Magen waren, wurde noch das Gegenmittel verabreicht, worauf es dem Hund schnell besser ging. Seine Besitzerin bekam noch eine Aktivkohle-Suspension sowie eine mit Elektrolyten angereicherte „Trink-Infusion“ mit nach Hause, und schon war der große Schreck überstanden.

Avocado ist giftig für Hund und Katze, vor allem wegen ihres Gehaltes an Persin. Dieser Giftstoff kann Magen-Darm-Beschwerden oder Herzmuskelschäden auslösen und sogar tödlich wirken. Durch den hohen Fettgehalt kann die Fütterung von Avocados außerdem eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse hervorrufen. Deshalb sollte sofort ein Tierarzt kontaktiert werden, wenn die Aufnahme beobachtet wurde.

Auch viele andere Lebensmittel des Menschen sind sehr giftig für Hund und Katze, beispielsweise Weintrauben, Zwiebel und Knoblauch, Macadamianüsse, Kaffee und die altbekannte Schokolade. Bewahren sie Lebensmittel immer außer Reichweite für Ihr Haustier auf und rufen Sie im Verdachtsfall lieber früher als zu spät bei Ihrem Tierarzt an. Auch wir sind für die Beratung 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr erreichbar.

 
Julia Karell

Julia Karell
Tierärztin Tierrettung München e.V.

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