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Tierrettung trifft Polizei – Bilanz einer Zusammenarbeit

Oberärztin Dr. Sylvia Haghayegh und ich, dem geschäftsführenden Tierarzt der aktion tier-tierrettung münchen, mit dem Polizeivizepräsidenten Robert Kopp und dem Ersten Polizeihauptkommissar (EPHK) Kurt Reim. Foto: © Tierrettung München e.V.
Aktuelles –

Am 14. Februar 2013 trafen sich Frau Dr. Evelyne Menges, Vizepräsidentin der aktion tier-tierrettung münchen, Oberärztin Dr. Sylvia Haghayegh und ich, dem geschäftsführenden Tierarzt der aktion tier-tierrettung münchen, mit dem Polizeivizepräsidenten Robert Kopp und dem Ersten Polizeihauptkommissar (EPHK) Kurt Reim, um Erfahrungen bei der Zusammenarbeit auszutauschen.

Von Daniel Prengel. Zum Beginn des Gespräches gaben beide Gesprächsparteien zu verstehen, dass die Zusammenarbeit prinzipiell sehr gut funktioniere. Das zeige sich vor allem auch in einer Steigerung der von der Polizei angeforderten Einsätze vom Jahr 2011 zum Jahr 2012 um 30 Prozent. Die aktion tier-tierrettung münchen e.V. war in den Jahren 2011 und 2012 bei knapp 300 Einsätzen involviert. Hierzu zählte vor allem der Ruf bei verletzten Tieren, wie zum Beispiel verunfallten Hunden, Katzen oder Wildtieren. In letzter Zeit wurden wir immer wieder zu verunfallten Hunden auf der Autobahn gerufen. Die Menschenretter haben selbstverständlich alle Hände voll zu tun und sind dann froh, wenn sie fachkundige tierärztliche Unterstützung für die vierbeinigen Unfallopfer erhalten, die selbstverständlich auch eine professionelle Versorgung verdienen. Oft werden auch Tiere von Bürgern auf der Wache abgegeben. Da den Beamten natürlich die tiermedizinische Fachkenntnis fehlt und die Tiere sich teilweise in einem erbärmlichen Zustand befinden, wurden die Tierärzte der Tierrettung oft gerufen, um eine Untersuchung vorzunehmen und die Tiere gegebenenfalls in der Tierklinik unterzubringen. Teilweise ruft uns die Polizei auch bei Fällen, die eigentlich nicht in das Tätigkeitsgebiet der Tierrettung München fallen. Wohnungs öffnungen auf Grund von Todesfällen der Tierbesitzer oder Einwei sung in ein Heim zählen hierzu. In solchen Fällen ist der primäre Ansprechpartner der Tierschutzverein München. Aber hier findet die Polizei München nicht rund um die Uhr einen An sprechpartner oder der Tierschutzverein hat manchmal keine freien Kapazitäten, so dass wir von der Tierrettung München dann um Rat gebeten werden. Dann helfen wir Tierärzte von der Tierrettung München selbstverständlich im Sinne des Tieres und führen eine Erstuntersuchung und Erstbehandlung vor Ort durch und bringen die Haustiere zu den entsprechenden Stellen. Ich selber konnte mich auch an einen Fall erinnern, der sich zuerst sehr dramatisch anhörte. Die Polizei rief mich an um mir mitzuteilen, dass sie einen Welpen auf der Wache haben, der zu sterben schien. Das sind natürlich Momente in denen man nicht lange zögert. Ich fuhr sofort zur Wache und fand einen in der Tat sehr matten Welpen im Alter von etwa 3 Monaten vor. Dieser wurde einem Bettler weggenommen. Im Zuge der Untersuchung und des damit verbunden Stresses wurde er immer munterer und stand am Ende wieder auf. Er spielte auch mit herumliegendem Ver packungsmaterial. Wie sich her aus stellte wurde der Welpe mit Narkosemitteln ruhig gestellt, damit besser mit ihm gebettelt werden konnte. Die Zusammenarbeit mit der Polizei bei Tierbeteiligung bietet immer wieder spannende, aber auch traurige Momente. Zum Wohle der Tiere werden wir weiterhin eng verzahnt zusammenarbeiten.