Zuverlässiger Schutz für Ihr Tier Zecken, Flöhe & Co.
Die warme Jahreszeit bringt nicht nur Eis, Sonne und lange Spaziergänge mit sich – sie weckt auch die kleinen Plagegeister: Zecken, Flöhe & Co. sind wieder vermehrt unterwegs.
Und während wir Menschen uns mit Sprays und Fliegengittern selbst wappnen können, sind unsere vierbeinigen Freunde auf unsere Hilfe angewiesen. Doch mit dem richtigen Wissen, gezielter Vorsorge und einem aufmerksamen Blick lassen sich viele unangenehme Stiche, Bisse und Infektionen verhindern.
Zecken –Blutsauger mit großem Risiko
Zecken (Ixodida) treten nicht mehr nur im Sommer auf – aufgrund milder Winter sind sie fast ganzjährig aktiv. Sie lauern bevorzugt im Gras, Gebüsch oder auf Waldböden und lassen sich bei passender Gelegenheit auf Hund oder Katze fallen. Dort krabbeln sie vorzugsweise in wenig behaarte, warme und geschützte Körperregionen wie Ohren, Achseln oder Zwischenzehenräume. Einmal festgebissen, saugen sie sich mit Blut voll und können dabei gefährliche Krankheitserreger übertragen. Flöhe – kleine Störenfriede mit großer Wirkung Flöhe sind kleine, flinke Blutsauger mit großem Vermehrungspotenzial. Nur etwa 5 % der Flohpopulation befinden sich direkt auf dem Tier – der Großteil versteckt sich in der Umgebung. Der Befall zeigt sich eher durch Juckreiz, Kratzspuren und dem typischen Flohkot im Fell. Dieser erscheint auf einem angefeuchteten weißen Tuch rotbraun, da er aus verdautem Blut besteht
Was hilft gegen Ektoparasiten?
Grundsätzlich unterscheidet man zwei Strategien im Schutz vor Ektoparasiten:
- Repellierende Präparate Ziel ist es, Stiche oder Bisse zu verhindern. Dazu zählen Spot-on-Präparate oder Halsbänder mit Wirkstoffen wie Permethrin oder Deltamethrin (nur für Hunde!) oder Flumethrin (auch für Katzen geeignet). Spot-ons werden direkt auf die Haut aufgetragen, idealerweise im Nackenbereich, wo das Tier es nicht ablecken kann. Sie schützen ca. 3– 4 Wochen und sollten monatlich erneuert werden. Halsbänder mit repellierender Wirkung bieten bis zu 6 Monate Schutz und geben kontinuierlich den Wirkstoff ab.
- Systemische Mittel Diese Präparate (z. B. Isoxazoline) wirken von innen – der Parasit stirbt, nachdem er Blut aufgenommen hat. Wichtig: Der Überträger hatte dann bereits Kontakt zum Tier. Ein vollständiger Schutz vor durch Ektoparasiten übertragene Erkrankungen ist daher nicht gewährleistet. Individuell entscheiden – was passt zu meinem Tier? Die Spot-on-Präparate und Halsbänder werden in der Regel gut vertragen. Nebenwirkungen wie lokale Rötung, Juckreiz oder Unruhe sind selten. Bei bestehenden Unverträglichkeiten und Hauterkrankungen.
Individuell entscheiden – was passt zu meinem Tier?
Die Spot-on-Präparate und Halsbänder werden in der Regel gut vertragen. Nebenwirkungen wie lokale Rötung, Juckreiz oder Unruhe sind selten. Bei bestehenden Unverträglichkeiten, Hauterkrankungen oder liebte Stellen sind Kopf, Hals, Brust, Achselhöhlen oder Zwischenzehenräume. Wichtig: Zecken sollten möglichst entfernt werden, bevor sie sich festbeißen. Wer früh kontrolliert, kann sie oft noch krabbelnd im Fell entdecken. Haben sie sich bereits festgesaugt, hilft eine Zeckenzange, -karte oder ein Zeckenhaken, welcher sich besonders bewährt hat. Dabei ist darauf zu achten, die Zecke nicht zu stark zu quetschen, um die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung potenzieller Krankheitserreger zu reduzieren. Außerdem gilt: Je früher eine Zecke entfernt wird, desto geringer ist das Risiko einer Infektionsübertragung. Die Zecke sollte hautnah gegriffen, möglichst vollständig entfernt und die Einstichstelle anschließend desinfiziert werden.
Flohbefall? Dann hilft nur konsequentes Handeln
Bei Flohbefall gilt: Nicht nur das betroffene Tier behandeln, sondern auch die Umgebung und alle anderen Haustiere im Haushalt. Rund 95 % der Flohpopulation verstecken sich in der Umgebung – in Decken, Möbeln, Teppichen oder Ritzen. Regelmäßiges Staubsaugen, Waschen von Textilien und ggf. der Einsatz von Umgebungssprays mit ovizider und larvizider Wirkung werden empfohlen.
Mücken – summende Nervensägen mit gefährlichem Potenzial
Mückenstiche sind nicht nur unangenehm, sondern bergen auch gesundheitliche Risiken. Zwar sind die meisten Mücken harmlos, doch manche Arten, wie Sandmücken, können Krankheiten wie Leishmaniose übertragen. In Deutschland ist das Risiko noch gering, doch durch den Klimawandel breiten sich diese Arten zunehmend aus. Mücken sind vor allem abends und in Wassernähe aktiv. Zum Schutz können Repellentien eingesetzt werden. Dabei ist zu beachten, dass sie für Tiere geeignet sein müssen.
Ektoparasiten: Risiken für Tier und Mensch
Ektoparasiten können nicht nur unangenehm sein, sondern ernsthafte gesundheitliche Folgen für Tiere und Menschen nach sich ziehen. Zum einen können die Parasiten selbst Probleme verursachen, wenn beispielsweise der Kopf einer Zecke beim Entfernen steckenbleibt. Dies kann zu einer Fremdkörperreaktion führen, die mit Juckreiz, daraus resultierendem Kratzen und der Gefahr von bakteriellen Sekundärinfektionen einhergeht. Allergische Hautreaktionen mit sehr starkem Juckreiz können durch Flöhe bei einer Flohspeichelallergie ausgelöst werden. Ein massiver Parasitenbefall kann zu Blutarmut (Anämie) führen, insbesondere bei Jungtieren. Zum anderen sind Zecken und Flöhe Überträger, sogenannte Vektoren für Krankheitserreger.
Achtung Katzenfreunde
In Haushalten mit Hund und Katze sollten keine permethrin- oder deltamethrinhaltigen Präparate beim Hund verwendet werden. Laut einer australischen Studie kann schon enger Kontakt zu behandelten Hunden zu einer Permethrin-Intoxikation bei der Katze führen.
Zecken können unter anderem Krankheiten übertragen: Borreliose (verursacht durch Borrelien): Diese Bakterien können vor allem bei Hunden zu Lahmheit, Gelenkentzündungen oder Fieber führen. Sie stellen auch für Menschen eine Gefahr dar und gelten als Zoonose-Erreger. Babesiose (beim Hund ausgelöst durch Babesia canis): Diese Einzeller befallen die roten Blutkörperchen und verursachen eine Erkrankung, die als "Hundemalaria" bekannt ist. Symptome sind u. a. Fieber, Schwäche und dunkler Urin.
Anaplasmose (verursacht durch Anaplasma phagocytophilum): Dieser Erreger greift die weißen Blutkörperchen an und kann Fieber, Appetitlosigkeit und Abgeschlagenheit hervorrufen. Auch hier handelt es sich um einen Krankheitserreger, der auf den Menschen übertragbar ist.
Flöhe können unter anderem Infektionen übertragen: Gurkenkernbandwurm (Dipylidium caninum): Dieser Parasit wird vor allem über verschluckte Flöhe übertragen und kann gelegentlich auch den Menschen infizieren. Bartonellose (Bartonella): Diese Bakterien können durch Flohbisse oder Kratzer von infizierten Katzen auch auf den Menschen übertragen werden. Bartonella henselae ist verantwortlich für die sogenannte Katzenkratzkrankheit.
Fazit
Auch wenn Zecken, Flöhe und Mücken lästig sind – mit der passenden Prophylaxe, etwas Achtsamkeit und regelmäßiger Kontrolle bleibt Ihr Tier das ganze Jahr über gut geschützt.