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Bruchlandung auf der Maximiliansbrücke

Bruchlandung auf der Maximiliansbrücke
Ein Passant habe angerufen und auf der Maximiliansbrücke einen verwirrten und verletzten Schwan gesichtet, der auch schon auf der Straße herumgelaufen sei. Foto: © aktion tier Tierrettung München e.V.
Rettungseinsätze –

Die gute Zusammenarbeit zwischen Polizei, Feuerwehr und Tierrettung zeigt wieder einmal der nachfolgend beschriebene Fall. Zunächst rief mich die Feuerwehr an und fragte höflichst an, ob wir uns auch um verletzte Schwäne kümmern würden.

Von Daniel Prengel. Ein Passant habe angerufen und auf der Maximiliansbrücke einen verwirrten und verletzten Schwan gesichtet, der auch schon auf der Straße herumgelaufen sei. Als ich mich kurz darauf auf den Weg machen wollte, um dem Schwan zu helfen, rief unabhängig von der Feuerwehr die Polizei an und informierte mich über den gleichen Fall. Der Einsatzwagen erklärte sich freundlicherweise bereit, vor Ort zu warten. Durch den Münchner Berufsverkehr fuhr ich so schnell wie möglich zum Einsatzort. Bei der Anfahrt sah ich bereits die Polizisten und ein paar Passanten, die mich erwarteten. Der Schwan stand auf dem Bürgersteig und starrte die Mauer der Brücke an. Vorsichtig näherte ich mich dem Tier und begutachtete ihn aus der Ferne. Bis auf ein paar Blutspuren am Brustgefieder sah er unversehrt aus. Er schien sichtlich eingeschüchtert von den um ihn herumstehenden Menschen.

Ich entschloss mich dazu, das Tier einzufangen und näher zu untersuchen. Beim Einfangen wirkte der Schwan urplötzlich nicht mehr geschwächt und er fauchte und zappelte kräftig, um sich der „Gefangennahme“ zu entziehen. Im Einsatzwagen untersuchte ich ihn noch mal genauer und konnte bis auf ein paar oberflächliche Abschürfungen keine schwerwiegenden tiefen Verletzungen erkennen.

Da sich ein Wildtier in der freien Wildbahn immer am wohlsten fühlt und nur in absoluten Ausnahmefällen in menschlicher Obhut verbleiben sollte, entschloss ich mich in Absprache mit der Vogelklinik zu einer Vorortbehandlung. Die Abschürfungen wurden desinfiziert und der Schwan erhielt noch ein leichtes Schmerzmittel. Dann suchte ich ihm einen schönen Platz an der Isar und entließ ihn wieder in die Freiheit. Fauchend und mit den Flügeln schlagend sprang er in die Isar.

Was zu dem Aufenthalt des Schwans auf der Brücke geführt hatte, ist nicht klar. Über der Straße verläuft eine Straßenbahnoberleitung. Vielleicht musste der Schwan beim Landeanflug ausweichen und legte eine „Bruchlandung“ hin.