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Bulldogge „Belle“ in Not

Futter kann bei einigen Hunden eine allergische Reaktion auslösen. Foto: Corrie Miracle Pixabay

von: Gabor Horvath

Rettungseinsätze –

Im August erreichte die Tierrettung München der Anruf der Besitzerin der englischen Bulldogge Belle: Belle brauchte den Tierarzt, weil ihre Pfote stark angeschwollen war.

Ich fuhr mit meiner Assistentin zum Einsatzort, den wir bereits nach kurzer Zeit erreichten. Bei unserem Eintreffen ging es der Bulldogge bereits besser, weshalb ich auf eine Infusion verzichten konnte. Belle zeigte jedoch an mehreren Stellen ihres Körpers kreisrunde Quaddeln, sogenannte Urticaria (oder „Nesselsucht“), die typisch für eine allergische Reaktion und z.B. oft nach Insektenstichen zu sehen sind. Abhilfe schaffen kann man hier neben Antihistamin mit Kortisolpräparaten und bei Bedarf mit kreislaufunterstützenden Infusionen.

TIPP:

Wichtig ist immer eine sorgfältige Fütterung mit guter Qualität. Auch sollten nicht sämtliche Fleisch- (Protein-) und Kohlehydratsorten verfüttert werden, sodass man immer noch eine Futterquelle in Reserve hat,

Was genau ist Nesselfieber?

Die typische Quaddelbildung ist eine häufige Hautreaktion, wenn der Hund, so wie Bulldogge Belle, allergisch auf bestimmte Stoffe, z.B. in Medikamenten, oder auch auf Insektenstiche reagiert. Es gibt hierbei chronische und akut verlaufende Erkrankungen.

Eine Quaddelbildung, kleine spür- und sichtbare Knubbel auf der Haut, kann innerhalb kurzer Zeit erfolgen. Hautpartien können auch gerötet und geschwollen sein. Wenn schnell behandelt wird, dann verschwinden die Quaddeln in der Regel sehr schnell. Jeder Hund reagiert unterschiedlich auf seine Umwelt. Während dem einen Hund ein Flohstich etwa nicht viel ausmacht, reagiert der andere auf den Speichel des Flohs heftig. Auch eine Futtermittelallergie kommt als Ursache in Frage, ebenso wie eine Hormonumstellung, Gräserpollen oder Bakterien. Sogar psychischer Stress kann Nesselfieber auslösen. Besteht der Verdacht auf eine Futtermittelunverträglichkeit, so ist dies relativ schnell festzustellen, indem man nach dem Ausschlussprinzip vorgeht. Man gibt dem Hund dann über einen Zeitraum von ca. 8 Wochen Futter, das er noch nie vorher hatte. Wenn dann eine Besserung eintritt, kann man schrittweise beginnen, dem Hund vorher Bekanntes zu füttern. Sobald er auf eine Zutat wieder mit einer Hautirritation reagiert, weiß man, auf welches Produkt der Hund allergisch reagiert. Manche Hunde entwickeln bei Nesselfieber auch starken Juckreiz und kratzen sich wund. Hier kann mittels eines Abstrichs festgestellt werden, welche Keime vorliegen und kann diese entsprechend behandeln.

 

Gabor Horvath

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