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Dackel aus dem dritten Stock geworfen

Foto: Günter Hommes/pixelio.de
Der Hundeführer übergab dem Tierarzt einen jungen, fuchsroten, glatthaarigen Dackel, der völlig verängstigt wirkte und sich komplett eingenässt hatte. Foto: © Günter Hommes/pixelio.de
Rettungseinsätze –

Martin Zähringer, diensthabender Tierarzt der aktion tier-tierrettung münchen e.V., konnte es nicht fassen, wer so etwas einem Tier antun konnte. Gerade hatte ihn die Polizei, es war Montagabend, kurz vor 23:00 Uhr, zu einem Einsatz gerufen, weil laut Zeugenaussage ein Dackel aus dem dritten Stock geworfen worden war.

Von Judith Brettmeister. Am Unglücksort angekommen, erwartete den Veterinär bereits ein Streifenwagen und die Hundestaffel der Polizei. Der Hundeführer übergab dem Tierarzt einen jungen, fuchsroten, glatthaarigen Teckel, der völlig verängstigt wirkte und sich komplett eingenässt hatte. Zudem zeigte er eine Lahmheit am hinteren Bein. Die Polizei hatte bereits den mit etwa zwei Promille stark alkoholisierten Besitzer ermittelt. Die Wohnung des Betroffenen befand sich in einem desolaten Zustand. Anscheinend hatte der Hund gebellt, sodass der Hundehalter durchdrehte und, um den Teckel ruhig zu stellen, diesen über den Balkon warf.

Der Dackel wurde auf schnellstem Wege in eine Tierklinik gebracht und dort mit Ultraschall und Röntgenaufnahmen auf innere Verletzungen untersucht. Für den Tierarzt Martin Zähringer steht fest, dass der Dackel mindestens drei Schutzengel gehabt haben muss, denn er wies fast keine Verletzung auf. Es wurde dafür gesorgt, dass der bisherige Besitzer den Dackel nicht mehr zurück bekommt. Vergessen werden darf nicht, dass der glimpfliche Ausgang fast an ein Wunder grenzt, denn derartige Unfälle endeten bisher meist tödlich oder mit schlimmen, dauerhaften Beeinträchtigungen.

Man muss im vorliegenden Fall aufgrund der bekannt gewordenen Tatsache wohl davon ausgehen, dass hier jemand seinen treuen vierbeinigen Gefährten, der seine Ruhe störte, grausam entsorgen wollte. Solche Menschen sollten lebenslang ein Tierhalteverbot auferlegt bekommen.