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Gechipt, aber nicht registriert! Ein schwarzer Kater von links ...

Jeder Besitzer, sobald er sein Tier kennzeichnen lässt oder ein bereits gekennzeichnetes Tier übernimmt, sollte sich bei seinem Tierarzt bezüglich einer Registrierung informieren. Foto: © aktion tier Tierrettung München e.V.
Rettungseinsätze –

Es kommt regelmäßig vor, dass bei der Tierrettung Anrufe bezüglich verletzter Findlinge eingehen. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um verunglückte oder verletzte herrenlose Hunde und Katzen.

Von Christoph Stiebritz. So war es auch am 12. Juli als ich gegen 13 Uhr einen Anruf bezüglich einer verletzten Katze erhielt. Die beschriebene Katze hielt sich laut Angaben des Anrufers schon seit einigen Tagen im Keller eines Gebäudes in der Berliner Straße auf. Beim Eintreffen am Fundort begrüßten mich die Finder und zeigten mir schnell, wo sich der schwarze Kater befindet. Er versteckte sich im Eingangsbereich des Kellers unter der Treppe. Mir stieg sofort der beißende Geruch von Urin in die Nase, so dass sich mein Verdacht schnell bestätigte, dass der Kater sich schon länger im Keller aufgehalten hat. Mit Hilfe unseres Keschers war es mir nun ohne Probleme möglich, die Katze einzufangen. Auf den ersten Blick konnte ich keine gravierenden Verletzungen feststellen, jedoch sollte nun eine genauere Untersuchung auf dem Behandlungstisch in unserem Rettungsfahrzeug erfolgen. Dabei stellte sich heraus, dass das Tier, bis auf leichte Kratzer im Bereich der rechten Schläfenregion, glücklicherweise keine nennenswerten Verletzungen hatte. Aufgrund eines gezogenen Eckzahnes, schloss ich auf das fortgeschrittene Alter des Tieres. Weiterhin fiel mir auf, dass das Tier gänzlich mit Kot und Urin verschmutzt war. Gerne würden wir als Tierärzte der Tierrettung München in solchen Momenten schnellstmöglich Kontakt zu den besorgten Besitzern aufnehmen, jedoch gelingt uns dies leider nicht immer!

Der Mikrochip ist die sicherste Kennzeichnung eines Tieres!

Zur zweifelsfreien Identifikation von Tieren werden sowohl Tätowierungen, aber auch kleine Transponder angeboten. Leider sind Tätowierungen erfahrungsgemäß meist nicht problemlos zu identifizieren, weshalb unsere Tierärzte das „Chipen“ klar präferieren. Dabei wird den Tieren ein etwa 12 mm kleiner und nicht einmal 1g leichter Mikrochip, vergleichbar mit einer Impfung, unter die Haut der linken Halsseite injiziert. Auf diesem Chip ist eine Nummer gespeichert, die mit einem speziellen Gerät abgelesen werden kann. Damit ist es uns im Idealfall möglich, den Besitzer bereits vor Ort oder auf der Fahrt zur nächstgelegenen Klinik über den Verbleib und das Befinden seines Tieres zu informieren. Leider haben die Findlinge und deren Besitzer sowie die Tierärzte der Tierrettung München nicht immer das Glück eines so reibungslosen Ablaufes. In manchen Fällen sind die Tiere gar nicht erst gekennzeichnet. Es kommt jedoch auch häufig vor, dass die Tätowierung nicht zu lesen ist oder das „Tattoo“, beziehungsweise die Chipnummern, beim Haustiersuchregister „Tasso e.V.“ nicht registriert sind. Eine fehlende Registrierung jedoch bewirkt die Zwecklosigkeit einer jeden Kennzeichnungsmethode. Im Fall des oben beschriebenen Findlings aus der Berliner Straße war die zweifelsfreie Zuordnung leider nicht möglich. Der schwarze Kater war zwar gechipt, bedauerlicherweise jedoch nicht bei Tasso registriert. Unverletzte Tiere mit geringen Abweichungen des Allgemeinbefindens werden, wie in diesem Fall, von uns dem Tierheim in München-Riem übergeben; verletzte oder kranke Tiere dagegen der nächstgelegenen Klinik. Wir können in diesem Fall nur hoffen, dass die Tiere im Tierheim als vermisst gemeldet wurden und auf diesem Weg zurück zu ihren Besitzern finden. Vorsicht ist jedoch stets bei unverletzten Freigänger-Katzen geboten. Nicht jedes Tier braucht Hilfe. Sollten sich unverletzte, gepflegte Katzen innerhalb von Treppenhäusern aufhalten, dann sollten immer zuerst die Nachbarn befragt werden. Lässt sich dieses Tier dort nicht zuordnen, ist ebenfalls daran zu denken, dass es sich um eine Katze aus der näheren Umgebung handeln könnte, welche durch die offen stehende Haustür versehentlich nun im fremden Treppenhaus eingeschlossen wurde und dankbar darüber ist, wenn ihr der Weg in die Freiheit gewiesen wird. Im Fall von unverletzten Findlingshunden und -katzen stehen wir jedem Finder 24 Stunden am Tag mit telefonischem Rat zur Seite.

Jeder Besitzer, sobald er sein Tier kennzeichnen lässt oder ein bereits gekennzeichnetes Tier übernimmt, sollte sich bei seinem Tierarzt bezüglich einer Registrierung informieren. Für jedermann ist es kostenfrei möglich, seinen Hund oder seine Katze auf der Internetseite von „Tasso e.V.“ zu melden. Genaue Informationen diesbezüglich erhält man unter: www.tasso.net/Tierschutz/ Registrierung.