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Gefangen im Stacheldraht

Krähenrettung
Bereits im vergangenen Monat waren unsere diensthabende Tierärztin Frau Dr. Ina Hipp und ihre Assistentin Julia Rentsch zu einem recht speziellen Einsatz gerufen worden.

von: Von Lea Grünberg

Rettungseinsätze –

„Alles richtig gemacht“ – ein schöneres Lob kann es für die Einsatzkräfte der Tierrettung nicht geben. In diesem Fall bezog es sich auf eine Krähe, die ohne das schnelle Eingreifen der Tierrettung elendiglich zugrunde gegangen wäre – und die nun nach kurzem Aufenthalt in der Vogelklinik der LMU München wieder in die Freiheit entlassen werden konnte.

Bereits im vergangenen Monat waren unsere diensthabende Tierärztin Frau Dr. Ina Hipp und ihre Assistentin Julia Rentsch zu einem recht speziellen Einsatz gerufen worden. Eine Krähe, so teilte der Anrufer mit, habe sich in einem Stacheldrahtzaun verheddert und könne sich selbst nicht mehr befreien. Einsatzort war der Münchener Norden, nahe der Allianz Arena. Die Situation der Krähe dort erwies sich tatsächlich als sehr erbärmlich. Der Vogel hing mit einem Flügel im Stacheldraht fest, sowohl Stacheldraht als auch Krähe waren mit Blut verschmiert. Das Tier zu befreien war ebenfalls alles andere als einfach: Der Zaun war zu hoch, um an den Vogel heranzukommen. Ein Mann, der in der Nähe arbeitete und das Problem erkannte, brachte der Tierrettung München netterweise eine Leiter. Damit konnten unsere Mitarbeiter die Krähe erreichen und sie aus dem Zaun „freischneiden“. Zunächst hatten sie die Feuerwehr um Hilfe gebeten, doch dieser Einsatz erübrigte sich dann durch die Mithilfe des Mannes. Nachdem die Krähe befreit worden war, wurde sie erstversorgt und dann direkt in die Vogelklinik der LMU in Oberschleißheim gefahren. Am Donnerstag kam dann die erlösende Nachricht: Die Krähe hatte sich keine Frakturen zugezogen, alle sonstigen Wunden (speziell an den Ständern) sind gut verheilt. Noch am selben Tag holte das Tierheim Riem den Vogel ab und wilderte es wieder aus. Aus der Vogelklinik kam dann das Lob an die Tierrettung München: „Alles richtig gemacht“.

Es ist ein Herzensanliegen und auch ein Gebot des Natur- und Tierschutzes, verletzte und in Not geratene Wildtiere zu versorgen, um sie dann in die freie Wildbahn zu entlassen. Manchmal jedoch gelingt es nicht, Wildtiere zu retten – weil sie zu schwer verletzt sind oder weil wir zu spät von ihrer Not erfahren haben. In diesem Fall ist alles gut gegangen, aber die Tierrettung München appelliert an alle Grundstücksbesitzer, keine Stacheldrähte als Zaun einzusetzen – denn sie bedrohen das Leben vieler wilder Tiere.