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Haschisch – eine Gefahr für Tiere – Hilfe, ist der Hund etwa high?

Foto: Tierrettung München

von: Sabrina Schneider
Tierärztin Tierrettung München e.V.

Rettungseinsätze –

Im Oktober bekam die Tierrettung München einen verwirrenden Anruf einer Besitzerin. Sie beschrieb am Telefon, dass ihr fünf Monate alter Labradorwelpe komische Sachen mit den Pfoten macht, den Kopf in den Nacken wirft und Urin verliert. Diese Symptome würde er seit zwei Stunden zeigen, nachdem sie ihn von Bekannten abgeholt hatte, die auf den kleinen Welpen aufgepasst hatten.

Wir fuhren direkt los und rätselten auf den Weg, was uns nun erwarten würde. In der Wohnung angekommen, begrüßte uns ein schwankender, freundlicher Welpe mit tapsigen, unkoordinierten Schritten. Er fiel außerdem immer wieder auf den Popo, verlor Urin und verfehlte beim Begrüßen meine Hand um mehrere Zentimeter. Im Allgemeinen wirkte der Hund aufgedreht und verwirrt.

Nach einer kurzen Untersuchung fiel mir eine Diagnose ein, die passen könnte. Diese war allerdings etwas schwierig für die Besitzerin, denn mein Verdacht war eine THC-Intoxikation.

Deshalb fragte ich die Besitzerin dann direkt, ob ihr Hund Zugang zu Drogen gehabt haben könnte. Sie verneinte das, allerdings sei der Hund bei Freunden gewesen, die nach einem kurzen Anruf bestätigten, dass sich der gefräßige Labradorwelpe etwas Haschisch vom Tisch geklaut hatte.

Der kleine „Ballo“ bekam von uns eine Infusion und wurde in die nächstgelegene Tierklinik gebracht. Dort durfte er unter Beobachtung seinen Rausch ausschlafen und konnte die Tierklinik glücklicherweise schon am nächsten Tag wieder verlassen.

 

 

Sabrina Schneider
Tierärztin Tierrettung München e.V.

 

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