Hund hat Glück im Unglück
Ein Spaziergänger, der mit seinem Hund unterwegs war, entdeckte in Obergiesing nahe den S-Bahngleisen einen schwer verletzten Hund. Sofort verständigte er die Polizei. Anscheinend war der Hund auf die unten am Hang verlaufenden Gleise gelaufen und wurde dort von einer S-Bahn erfasst.
Von Dr. Sylvia Haghayegh. Der Spaziergänger zog den Hund von den Gleisen weg und trug den ca. 20 kg schweren, stark blutenden Hund die Böschung hoch. Mittlerweile war auch die Feuerwehr vor Ort und gleichzeitig die von der Polizei verständigte aktion tier – tierrettung münchen e.V., mit der diensthabenden Tierärztin, Dr. Sylvia Haghayegh.
Bei dem verletzten Tier handelte es sich um einen männlichen schwarzen Labrador-Mix mit blauem Brustgeschirr. Dem Labrador-Mix wurde bei der Kollision mit der S-Bahn der Schwanz abgetrennt. Inwieweit innere Verletzungen vorlagen, konnte vor Ort nicht beurteilt werden. Frau Dr. Haghayegh legte einen venösen Zugang für die lebensnotwendige Schock- und Schmerztherapie. Mit Dauertropfinfusion wurde der Hund mit der Tierrettung, so schnell dies ging, in die Klinik gefahren. Der Hund hatte Glück im Unglück, denn außer einer Schwanzamputation und ein paar Prellungen, war das Tier unverletzt. In der Tierklinik wurde die offene Amputationswunde chirurgisch versorgt. Aufgrund der schnellen medizinischen Hilfe konnte der Rüde schon nach wenigen Tagen abgeholt werden. Frau Dr. Haghayegh von der aktion tier – tierrettung münchen e.V., die schon wieder bei einem Einsatz unterwegs war, wurde telefonisch von dem Ergebnis der Untersuchung in der Tierklinik informiert. Sie war mehr als erleichtert, denn die bisherigen Einsätze, bei denen Hunde von einer S-Bahn erfasst wurden, endeten meist tödlich für die Tiere.
Einige Tage später wurde auch die überglückliche Besitzerin des Hundes gefunden und es löste sich das Rätsel, wie ihr Vierbeiner auf die S-Bahngleise geriet: Frauchen stand an einem Kiosk, als ein Windböe eine Preistafel erfasste und diese zu Boden knallte. Der erst sechs Monate alte Rüde erschrak und rannte völlig panisch los und ließ sich auch nicht mehr zurückhalten. Großen Dank gebührt Herrn Taubner, der unerschrocken dem schwer verletzten Tier zu Hilfe eilte.