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Stadttauben – Echte Intensivpatienten

Verletzte Stadttaube
Großflächige Verletzungen am Bauch konnten bei dieser Taube gut behandelt werden. Foto: Tierrettung München

von: Malgorzata Horvath

Rettungseinsätze –

Tauben gehören mit zu unseren häufigsten Wildtierpatienten. Da wir selber keine Station haben, werden sie von uns wie alle kranken oder verletzten Wildvögel nach der Erstbehandlung noch am selben oder am nächsten Tag in die Vogelklinik nach Oberschleißheim gebracht. Bei den meisten Patienten kennen wir den weiteren Verlauf und den Ausgang nicht, da wir nicht die Kapazitäten dafür haben, uns nachträglich zu informieren.

In seltenen Fällen versuchen wir jedoch je nach Einsatzlage, die Zeit zu finden, uns telefonisch nach den Patienten zu erkundigen. Schön ist es dann, wenn wir trotz fraglicher Prognose von einem positiven Ausgang hören, wie bei zwei besonders stark verletzten Tauben, die kurz nacheinander im September nach telefonischer Rücksprache bei uns abgegeben wurden.

Eine Finderin, die selber Tierarzthelferin ist, hatte uns eine Taube mit diversen durch einen Habicht verursachte großflächigen Verletzungen an Bauch und Rücken zu uns gebracht. Wir haben die Wunden versorgt und dem Vogel ein Schmerzmittel und ein Antibiotikum gespritzt und ihn mit einer Infusion versorgt. Die Patientin hatte sich von dem Schock erholt und sogar gefressen, so dass wir sie am nächsten Morgen im stabilen Zustand in die Vogelklinik bringen konnten. Als wir dort eine Woche später anriefen, erfuhren wir von den engagierten Kollegen, dass die Intensivpatientin in den ersten Tagen zweimal operiert werden musste, die Wunden täglich gesalbt wurden und sie sich unter Antibiotikum und Schmerzmitteln in einem stabilen Zustand befand.

Verletzte Stadttaube
Diese Taube hatte sich beide Ständer gebrochen und konnte erfolgreich operiert werden.

Der anderen schwerverletzten Patientin, nach der wir gleich fragen konnten, ging es Dank der Intensivbehandlung in der Klinik auch viel besser. Die Taube wurde auf dem Bauch liegend gefunden. Wir hatten bei der Untersuchung festgestellt, dass beide Ständer gebrochen waren. Zum Glück waren die Brüche nicht gelenknah und geschlossen. Die Zehen waren auch noch gut durchblutet, warm und neurologisch versorgt. Nach der Behandlung mit einem Schmerzmittel hatten wir das Tier in der Vogelklinik abgegeben, wo es erfolgreich an beiden Beinen operiert werden konnte.

 

Malgorzata Horvath

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