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Taube in aussichtsloser Lage

Da er permanent versuchte, mit dem Kopf durch den Maschendraht hindurch zu gelangen, hatten sich seine Flügel dermaßen in dem Draht verheddert, dass es kein Vor und Zurück gab. Foto: © aktion tier Tierrettung München e.V.
Rettungseinsätze –

Mit zittriger Stimme meldete sich ein junger Mann bei der aktion tier – tierrettung münchen e.V.. Eine Taube habe sich so in einem Maschendrahtzaun verfangen, dass sie sich dort von allein nicht mehr befreien könne.

Von Dr. Sylvia Haghayegh. Die diensthabende Tierärztin Dr. Sylvia Haghayegh, die sich zunächst nicht erklären konnte, wie dies möglich sei, fuhr sofort an den Ort des Geschehens. Dort wartete der junge Tierschützer bereits in eisiger Kälte auf sie. Er hatte, um der Taube zu helfen, ein Stöckchen in den Zaun geschoben, da sich diese nicht mit den Beinen festhalten konnte. Daran krallte sich das Tier nun verzweifelt fest. Die Tierärztin konnte augenscheinlich erkennen, wie es zu dem Taubendrama gekommen war. Zwei sehr hohe Maschendrahtzäune waren in einem Abstand von fünf cm zueinander angebracht worden. Dies wurde dem Vogel zum Verhängnis, da er durch irgendein ungeschicktes Manöver von oben zwischen die beiden Zäune geraten war. Da er permanent versuchte, mit dem Kopf durch den Maschendraht hindurch zu gelangen, hatten sich seine Flügel dermaßen in dem Draht verheddert, dass es kein Vor und Zurück gab.

Der junge Mann organisierte von einer glücklicherweise in der Nähe gelegenen Werkstatt eine Zange. Beherzt durchtrennte die Tierärztin ein Stück des Zaunes, um die Taube aus ihrem Gefängnis zu befreien. Bei der genauen Untersuchung konnte Frau Dr. Haghayegh feststellen, dass keine Knochen gebrochen waren. Außer ein paar oberflächlichen Schürfwunden an den Flügeln war der Vogel wohlauf. Nach einer antibiotischen Injektion konnte die Taube einige Zeit später in die Freiheit entlassen werd