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Doggenrüde Elliot mit großen Schmerzen Tierrettung stellt gefährliche Lähmung fest

Doggenrüde Elliot
Elliot hatte tatsächlich eine fibrokartilaginöse Embolie erlitten.

von: Von Lea Grünberg

Rettungseinsätze –

Es ist ein ungewöhnlicher Fall, mit dem die Tierrettung am Abend des 1. Novembers konfrontiert wurde. Ein Mann aus Grünwald erzählte den Tierärzten in seinem Anruf von seinem vierjährigen Doggenrüden Elliot, der plötzlich unruhig geworden sei und nach draußen wollte.

Dabei sei ihm, dem Besitzer, aufgefallen, dass irgendetwas mit dem Gang seines (sonst kerngesunden) Hundes nicht stimmte. Der Besitzer alarmierte die Tierrettung, als der Hund seinen linken Hinterlauf nur noch hinter sich her schleifte und wimmerte.

Als unsere Tierärzte eintrafen, war Elliot nicht mehr in der Lage, alleine aufzustehen. Bei der Untersuchung stellten sie eine völlige Lähmung und Unempfindlichkeit des linken Hinterlaufes fest. Etwaige traumatische Verletzungen wies das Tier nicht auf. Die Tierärzte konnten neben einem Bandscheibenvorfall auch eine fibrokartilaginöse Embolie nicht ausschließen – worunter eine Art Rückenmarksinfarkt zu verstehen ist. Sie legten dem Hund einen Venenzugang, nahmen ihm Blut für die Klinik ab und verabreichten ihm intravenös ein Schmerzmittel. Zur weiteren Abklärung brachten sie Elliot in die Tierklinik Oberhaching, wo er bereits schon mehrmals behandelt wurde. Elliot, der als lammfromm gilt, wurde in der Vergangenheit offenbar immer wieder mal von anderen Hunden gebissen. Wie sich später herausstellte, war die Verdachtsdiagnose unserer Tierärzte korrekt: Elliot hatte tatsächlich eine fibrokartilaginöse Embolie erlitten.

Die fibrokartilaginöse Embolie ist eine Erkrankung, die auch kleinere und ältere Hunde sowie Katzen treffen kann, jedoch meist bei erwachsenen, aber noch relativ jungen Hunden großer Rassen auftritt. Warum bei dieser Erkrankung Bandscheibenteile in das Gefäßsystem des Rückenmarks eindringen und dessen Durchblutung stören (also als Embolie quasi einen Rückenmarksinfarkt verursachen), ist nicht bekannt. Die Krankheit entsteht meist plötzlich und ist häufig einseitig oder seitenbetont. Die anfängliche Schmerzhaftigkeit lässt oft schnell nach. Die Diagnose wird in der Regel durch weitergehende Diagnostik gestellt, also durch Ausschluss anderer Erkrankungen (wie z.B. Bandscheibenvorfall, -entzündung, Blutung, Fraktur/Luxation, Tumor etc.). Die Prognose wird vom Ausmaß der neurologischen Ausfälle bestimmt: Sie ist günstig, solange noch eine gewisse Sensibilität in den Extremitäten erhalten ist. Die Erholung, falls möglich, dauert mehrere Wochen bis Monate und ist häufig sehr pflegeintensiv. Sie wird begünstigt durch frühzeitige Physiotherapie und Bewegung. Zudem ist es wichtig, die Patienten weich zu betten, regelmäßig zu wenden und auf die häufige Entleerung der Harnblase und des Darms zu achten.

Wenn Sie merken, dass bei Ihrem Liebling irgendetwas nicht stimmt, er ein ungewöhnliches Verhalten oder gar Schmerzen zeigt, bitte wenden Sie sich sofort an Ihren Tierarzt oder alarmieren im Notfall die Tierrettung München. Nur eine schnelle Abklärung des Krankheitsbildes kann Ihrem Tier unnötige Leiden ersparen.