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Trauriges Schicksal

Wir verabreichten dem Hund über einen venösen Zugang sofort eine Infusion und ein fiebersenkendes Mittel. Foto: © aktion tier Tierrettung München e.V.
Rettungseinsätze –

Ein trauriger Fall hat mich Anfang April 2011 beschäftigt. Die Polizeieinsatzzentrale München hatte uns, eine Praktikantin und mich, zu einer ihrer Polizeiinspektionen bestellt, weil sich dort ein Hund mit sehr schlechtem Allgemeinbefinden befand, der während eines Einsatzes, bei dem das Herrchen in das Krankenhaus eingeliefert werden musste, mitgenommen wurde.

Von Daniel Prengel. Tragisch war hier, dass vor einer Woche die Lebensgefährtin des in das Krankenhaus eingelieferten Mannes verstorben war. Auf der Polizeistation fanden wir einen sichtlich desorientierten jaulenden Hund vor, der zwischenzeitlich immer wieder kollabierte. Er schien erblindet zu sein, weil er sich nicht orientieren konnte. Laut Polizeibeamten sei der Hund 15 Jahre gewesen. Bei der Untersuchung stellten wir eine stark erhöhte Temperatur fest. Weiterhin war das Herz sehr schnell und kaum wahrnehmbar. Die Schleimhäute zeigten einen leichten „Gelbstich“, was für ein Leberproblem sprechen konnte. Wir verabreichten dem Hund über einen venösen Zugang sofort eine Infusion und ein fiebersenkendes Mittel. In dieser Form stabilisiert, trugen wir ihn zum Auto und transportierten ihn in eine Tierklinik. Wir konnten leider nicht bei unserem Patienten bleiben, der uns auf Grund des tragischen Schicksals sehr an das Herz gewachsen war. Ich erkundigte mich am nächsten Tag sofort in der Tierklinik. Leider musste ich erfahren, dass der Hund die Nacht nicht überlebt hatte. Die Lunge lief mit Flüssigkeit voll und sein angegriffenes Herz hörte auf zu schlagen. Trotz sofort eingeleiteter Wiederbelebungsmaßnahmen konnte er nicht gerettet werden. Bei einer kurz zuvor durchgeführten Untersuchung konnte eine Umfangsvermehrung in der Leber gesehen werden. Dies spricht sehr dafür, dass der Hund einen Tumor hatte, eine Erkrankung, die leider häufig bei älteren Hunden auftreten kann.

Wie es seinem Herrchen ergangen ist, konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen, weil solche Informationen von den zuständigen Stellen nicht weitergegeben werden dürfen. Der Hund hatte mit seinen 15 Jahren sicherlich ein erfülltes Leben gelebt und musste in seinen letzten Stunden nicht mehr lange leiden.