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Vier Welpen in Not

Bei der Erstversorgung der Welpen

von: Rebecca Werdelmann

Rettungseinsätze –

Am 30. Mai erhielten wir morgens einen Anruf der Leitstelle der Polizei München. In Ludwigsfeld am Sportplatz seien vier Hundewelpen von einer Spaziergängerin gefunden worden. Sie seien am Wegesrand in einer Einkaufstasche abgestellt worden, und die Spaziergängerin hat ein Winseln gehört.

Wir machten uns sofort auf den Weg und kamen kurz vor zehn am Fundort an, noch vor der Polizei, deren Einsatz wir abbrechen konnten. Nach einem kurzen Blick war klar, dass alle vier Welpen (drei Buben, ein Madl) völlig unterkühlt waren. In der Nacht zuvor hatte es stark geregnet, und es ist davon auszugehen, dass sie in den frühen Morgenstunden dort platziert wurden. Zudem waren alle vier vollkommen nass. Die Augen und Ohren der Kleinen waren noch geschlossen, bei dreien war die Nabelschnur noch nass, bei einem von ihnen sogar noch blutig. Das Alter konnte somit auf einen bis maximal drei Tage geschätzt werden.

Nachdem wir die Welpen eingepackt und erstuntersucht hatten, riefen wir im Tierheim an, um uns anzukündigen und den Mitarbeitern dort Zeit zu verschaffen, eine Isolationsbox, Wärmflaschen und vielleicht sogar schon Aufzuchtmilch vorzubereiten. Auf der Fahrt wurden die Welpen dann von mir mit einem Handtuch, so gut es möglich war, trocken gerubbelt und mit Wärmflaschen aufgewärmt. Der Saugreflex war bei allen vier Welpen noch vorhanden, was ein sehr gutes Zeichen ist, denn das erleichtert die Aufzucht. Es war allerdings fraglich, ob sie bisher überhaupt Milch bekommen hatten. Am wichtigsten ist das sogenannte Kolostrum der Mutter, die Erstmilch, die direkt nach der Geburt getrunken werden sollte. Sie enthält besonders viele Immunglobuline und stärkt das Immunsystem der Welpen, bis die kleinen Körper selber ein voll funktionstüchtiges Immunsystem haben. Ohne das Kolostrum sind Neugeborene geschwächt und sehr anfällig für Krankheiten.