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Wie kommt das Abflusssieb an die Pfote?

Tatsache war, dass sich Smokey mit seinem Pfötchen im Abflusssieb im Badezimmer so ungünstig verfangen hatte, dass einer seiner Zehen durch ein Loch in das Duschen-Sieb durchgerutscht war. Foto: © aktion tier Tierrettung München e.V.
Rettungseinsätze –

Ein Happyend für Smokey. Die Besitzer des vierjährigen Katers Smoky waren fast den ganzen Abend damit beschäftigt, einen etwas ungewöhnlichen Fremdkörper von der rechten Vorderpfote ihres Stubentigers zu entfernen.

Von Dr. Gabor Horvath. Nicht mal das Olivenöl als improvisiertes Gleitmittel half. Nachdem jegliche Versuche, Smoky aus seiner misslichen Lage zu befreien, fehlschlugen, hat der besorgte Familienvater beschlossen, dass die Tierrettung kommen sollte, schließlich ist ja auch schon die Nacht hereingebrochen.

Wer weiß, was Smoky da aus dem Abfluss rausfischen wollte? Tatsache war, dass er sich mit seinem Pfötchen im Abflusssieb im Badezimmer so ungünstig verfangen hatte, dass einer seiner Zehen durch ein Loch in das Duschen-Sieb durchgerutscht war. Das Sieb hatte bereits ins Fleisch reingeschnitten, und durch die wiederhakenartige Verkeilung war ein einfaches Herausziehen unmöglich geworden. Obwohl Smoky ein recht umgänglicher und tapferer Kater ist, hatte er sich immer, wenn man das Gefühl hatte, es wäre bald geschafft, gegen die schmerzhafte Entfernung gewehrt. Schließlich musste ich auch einsehen, dass es ohne eine Beruhigungsspritze nicht gehen würde. Der kleine tapfere Patient musste dann doch medikamentös ruhig gestellt werden. Trotzdem war die Entfernung des Siebs keine leichte Sache, denn der Metallrand des Lochs war gegen die Schnittränder gepresst, und es gab so gut wie keinen Bewegungsspielraum. Schließlich gelang es mir dann doch, den Zeh zu befreien. Anschließend habe ich die nicht mehr blutende Wunde desinfiziert und dem Kater noch ein Schmerzmittel verabreicht. Wir haben mit dem Besitzer beschlossen, den Kater nicht sofort mit einer Gegenmittelspritze aus seinem Dämmerzustand zu erwecken, sondern er durfte seinen „Kater“ bis zum nächsten Morgen ausschlafen. Dieser Einsatz erinnerte mich ein bisschen an Astrid Lindgrens Geschichte mit Michel aus Lönneberga: In der Geschichte steckt Michel – ein „Lausbub“ aus Lönneberga – seinen Kopf beim Suppe-Auslecken so tief in die Schüssel, dass er hängenbleibt und sogar zum Arzt muss. Nach geglückter Befreiung zeigt er seiner Schwester, wie er das geschafft hat und steckt dann wieder fest. Bevor ich also zum nächsten Einsatz weitereilte, habe ich es nicht versäumt, die Besitzer zu warnen und habe ihnen geraten, das Sieb gegen ein dichteres auszuwechseln, um ein erneutes Hängenbleiben zu verhindern. Bis heute haben wir auch nichts mehr von ihm gehört.